Wenige Stunden nach dem Aus von Geschäftsführer Fredi Bobic hat Hertha BSC offenbar bereits eine Nachfolgeregelung gefunden. Nach einem Bericht der Bild wird die Berliner Klub-Ikone Andreas "Zecke" Neuendorf zum Verein zurückkehren und gemeinsam mit dem ehemaligen Akademieleiter Benjamin Weber künftig die Verantwortung im sportlichen Bereich tragen. Auch Weber hatte in der Vergangenheit bereits viele Jahre für den Klub gearbeitet. Offizielle Aussagen der Hertha gab es bis zum späten Samstagabend nicht. Auch die Trennung von Bobic hatte man in einem lediglich kurzen Statement veröffentlicht. Auf einer Pressekonferenz am Sonntag (13 Uhr) wird es wohl nähere Informationen von Klubchef Kay Bernstein geben.

Neuendorf war 1998 erstmals als Profi zur Hertha gekommen und kehrte nach zwischenzeitlichen Engagements bei Bayer Leverkusen und dem FC Ingolstadt jeweils zum Klub zurück. 2014 beendete er seine Karriere. Insgesamt stand der heute 47-Jährige für die "Alte Dame" in 196 Pflichtspielen auf dem Platz. Im Anschluss an seine aktive Laufbahn arbeitete Neuendorf als Trainer im Hertha-Jugendbereich und war im Jahr 2021 Assistent von Chefcoach Pal Dardai. Als der Ungar gehen musste, war auch für Neuendorf vorerst Schluss im Verein.

Weber leitete von Sommer 2014 bis Anfang 2022 die Fußball-Akademie der Berliner. Im Februar 2022 verließ er den Klub auf eigenen Wunsch. 2003 hatte Weber beim Berliner Bundesligisten angeheuert und seither verschiedene Tätigkeiten im Klub ausgeübt. Unter Webers Leitung gewann die Berliner A-Jugend 2018 die Deutsche Meisterschaft, nahm ein Jahr später an der UEFA Youth League teil. In seine Amtszeit fielen auch die Teilnahmen an den Junioren-DFB-Pokalfinals 2015 und 2016 sowie die Neugestaltung des Trainings- und Medizinzentrums.

Das überraschende Aus von Bobic war am Samstag im Anschluss an die 0:2-Niederlage im Stadtderby gegen Union Berlin erfolgt. Die Hertha belegt in der Bundesliga derzeit den vorletzten Platz und wartet noch auf den ersten Punktgewinn des Kalenderjahres.