Die 76-tägige Amtszeit von Jürgen Klinsmann wird garantiert in die Historie von Hertha BSC eingehen. Nicht aufgrund seiner überschaubaren Erfolge (1,2 Punkte im Schnitt pro Partie), sondern aufgrund seines spektakulären Abgangs samt Enthüllungen per „Tagebuch“. Dass Klinsis wirres Wirken bis heute immer wieder neue Geschichten an die Öffentlichkeit spült, ist die eine Sache. Dass sie vor allem von Manager Michael Preetz fröhlich ausgeplaudert werden, eine andere.


Klinsmann ist seit Anfang Februar weg, Hertha BSC liegt mit dessen Nachfolger Alexander Nouri, der zum Saisonende ebenfalls wieder gehen muss, auf Rang 13 – sechs Punkte vor Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz. Gerade während der Coronapause gibt es für Preetz sicher genug zu tun, um das Überleben des Klubs – und den angepeilten Klassenerhalt sicherzustellen. Stattdessen scheint sich der Sport-Geschäftsführer aber vor allem noch immer mit seinem Ex-Trainer zu beschäftigen. Eine Attacke hier, ein Nachtreten da.
Hertha-Manager Preetz verteilt verbale Ohrfeigen an Klinsmann
In einem Podcast teilte Preetz nun erneut aus und erzählte, dass Klinsmann es nicht mal geschafft hätte, den potenziellen Neuzugang Mario Götze überhaupt ans Telefon zu bekommen. Klinsmanns Anteil an der Verpflichtung von Lucas Tousart (Olympique Lyon) läge laut Preetz bei „nicht mal fünf Prozent“. Solche oder ähnliche Ohrfeigen gab es in den letzten Wochen en masse.
Vom Hoffnungsträger zum Unruhestifter: Die Chaos-Chronologie von Klinsmann bei Hertha BSC
Selbst wenn er mit diesen Aussagen Recht haben sollte, macht es Preetz damit keinen Deut besser als Klinsmann bei seinem fragwürdigen Abgang. Sein dauerndes Nachkarten ist mieser Stil und zeigt nur, wie sehr er bis heute unter dem Mann leidet, den er anfangs immer wieder für dessen „Strahlkraft“ gelobt hatte. Preetz sollte endlich nach vorne schauen und das Klinsmann-Bashing sein lassen. Denn damit hilft er niemandem – weder sich selbst noch der alten Dame Hertha BSC.