Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam hat am Freitagabend den ersten Sieg der neuen Saison gefeiert. Gegen Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena gelang der Mannschaft von Trainer Sofian Chahed am 2. Spieltag ein ungefährdeter 5:0 (3:0)-Heimerfolg. Turbines Österreicherinnen Marie Höbinger und Maria Plattner hatten daran den größten Anteil.
Turbine zeigte anfangs im Aufbauspiel viel Verunsicherung. Gleich mehrere Fehlpässe aus der Abwehrkette heraus hätten Schlimmeres zur Folge haben können, doch dem Aufsteiger aus Jena fehlte eben auch die Durchschlagskraft, sodass ein Rückraumschuss von Annika Graser die beste Gästechance in Durchgang eins blieb. Potsdams Torfrau Vanessa Fischer entschärfte den flachen Aufsetzer mit einiger Mühe (14.). „Da waren wir unsauber im Passspiel. Man hat gesehen, dass uns in dieser Liga nichts geschenkt wird“, monierte Chahed. „Danach sind wir von Minute zu Minute besser ins Spiel gekommen.“
In Bildern: Turbine Potsdam schlägt im ersten Heimspiel der Saison Carl Zeiss Jena.
Sara Holmgaard köpfte nach einer Ecke genau auf Ex-Turbine Inga Schuldt im FCC-Tor (21.). Karen Holmgaard ging nach 27 Minuten etwas zu leicht zu Boden – dafür gab es keinen Elfmeter. Vier Minuten später die nun nicht unverdiente Führung der Chahed-Elf: Eine Hereingabe rutschte in den Rückraum durch, wo Sara Holmgaard aus gut 20 Metern voll durchzog und den Ball unhaltbar ins rechte Eck nagelte. 1034 Zuschauer im Karl-Liebknecht-Stadion sahen im Anschluss beflügelte Potsdamerinnen. In der 39. Minute zog Dina Orschmann vom Flügel nach innen, ihr Linksschuss klatschte an die Latte. Karen Holmgaard legte den Abpraller per Kopf noch einmal quer und Maria Plattner brauchte für ihr erstes Bundesliga-Tor nur noch den Fuß hinhalten. Die Thüringerinnen von Anne Pochert, der einzigen Trainerin der Frauen-Bundesliga, hatte längst der Mut der Anfangsphase verlassen. Also kam es vor der Pause noch dicker für sie. Nach einem Chipball von Selina Cerci konnte Jena-Keeperin Schuldt Orschmanns Kopfball noch erreichen, war aber gegen Marie Höbingers Abstauber machtlos (42.).
Marie Höbinger hatte kurz nach Wiederanpfiff Pech, dass ihr abgefälschter Versuch am Tor vorbeitrudelte. In der 54. Minute hatte die Österreicherin bei ihrem zweiten Tor des Abends aber keine Mühe mehr.
Danach war die Luft raus: Jena konnte, Turbine wollte nicht mehr. Ein Wechsel der Gäste war noch erwähnenswert: In der 80. Minute kam für die unauffällige Turbine-Leihgabe Adrijana Mori die 18-jährige Samira Sahraoui ins Spiel. Das Talent hatte das Sommer-Trainingslager noch mit dem Potsdamer Verein absolviert, war aber kurz vor dem Ende der Wechselfrist nach Jena gewechselt. Ein Tor fiel dann doch noch: Die eingewechselte Sophie Weidauer markierte den 5:0-Endstand (87.). „Am Ende war es ein hochverdienter Sieg, der sogar noch hätte höher ausfallen können“, sagte Chahed. „Potsdam hat uns phasenweise vorgeführt“, haderte Trainerkollegin Anne Pochert.
Turbine Potsdam: Fischer – Gerhardt (68. Kerschowski), Sissoko, Agrez, S. Holmgaard – K. Holmgaard, Höbinger (61. Chmielinski) – Orschmann (61. Weidauer), Plattner (68. Barth), Ehegötz – Cerci
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis