Kronholm: Hat sich und sein Torwartspiel, bedingt durch Walters Spielidee, neu erfunden. Und das im fortgeschrittenen Fußballer-Alter. Aufbauspieler Nummer eins, auf der Linie überragend.
Dehm: Walter erinnerte sich an seinen einstigen Zögling aus Karlsruher Tagen und holte Dehm nach Kiel. Erstes Jahr im Profifußball – und gleich Stammspieler. Hat hinten rechts öfter seine Bruder-Leichtfuß-Momente, aber die Lernkurve ist steil.
Schmidt: Kaum ein Spieler lebt die Mentalität der Mannschaft derart vor wie Dominik Schmidt. Immer heiß, immer am Limit. Taktisch vielmehr als früher gefordert, damit aber keineswegs überfordert.
Wahl: Der Rückkehrer ist Holsteins heimlicher Spielmacher. Wahnwitzige Laufwege, gewagte Dribblings, Pässe mit Laser-Präzision – aber auch immer mal wieder haarsträubende Abspielfehler. Hat ligaweit die meisten Ballkontakte.
van den Bergh: Holstein hat auf links den „Jojo“-Effekt: Immer eingebunden, vorne wie hinten stabil. Van den Bergh tut nichts Spektakuläres, aber gerade die solide Arbeit macht ihn so wertvoll. Hat die drittmeisten Ballkontakte der Liga.
Meffert: In Freiburg wurde er nicht mehr gebraucht, in Kiel ist er der zentrale Spieler – im Wortsinne. Meffert verleiht der Mannschaft Stabilität, läuft Lücken zu, antizipiert gegnerische Bälle und haut auch mal dazwischen. Große Spielintelligenz.
Mühling: Torgefährlich wie nie, begnadeter Mann bei ruhenden Bällen, dazu enorm pressingresistent: Alexander Mühling ist in der Form seines Lebens.
Kinsombi: Mit 23 Jahren Kapitän. Bringt für das Amt alles mit – und alles ein. Große Präsenz, unbestechliche Physis. Ein Spieler, der an guten Tagen die ganze Mannschaft mitreißen kann.
Lee: Der größte Transfer der Vereinsgeschichte. Ist in Südkorea ein Volksheld – und auf bestem Wege, es auch in Kiel zu werden. Hing zwischenzeitlich durch, ist jetzt aber wieder spritzig. Einer der besten Dribbler der Liga. Bitter: Muss jetzt zum Asien-Cup und wird Holstein wohl bis in den Februar fehlen.
Schindler: Lange ein Schatten seiner selbst. Blockade im Kopf und in den Beinen. Dann löste sich der Knoten mit einem lauten Knall. War über Wochen an nahezu jedem Tor beteiligt.
Serra: Und der soll Ducksch-Nachfolger sein? Ja, und wie! Traf wochenlang kein Scheunentor, ist nunmehr aber auf Platz fünf der Torjägerliste angekommen. Kein Mann der feinen Klinge, aber ein exzellenter Fußball-Arbeiter.
Thesker: Ersatzmann, der sich ohne Murren auf die Bank setzt. Erlebte ein schlimmes Spiel beim Startelfdebüt in Fürth (1:4), einmal aber der gefeierte Held beim 2:2 gegen Ingolstadt, als er spät zum Ausgleich traf.
Herrmann: Ist nur noch Fußballgott in Teilzeit, Dehm hat ihm den Rang abgelaufen. Aber immer noch wichtig: Wird der Publikumsliebling eingewechselt, tobt das Stadion. Leistet solide Zweitliga-Arbeit.
Karazor: Ist zuletzt näher an die erste Elf herangerückt, muss aber noch weiter lernen. Hat in Meffert, Mühling und Kinsombi aber nicht die schlechtesten Lehrmeister.
Okugawa: Spät auf Leihbasis zur Mannschaft gestoßen. Erweitert die Möglichkeiten des Trainers, glänzt mit Technik und Geschwindigkeit, wenn er von der Bank kommt.
Sander: Durfte gegen den HSV sein Zweitliga-Debüt feiern. Seine Entwicklung in der zweiten Saisonhälfte bleibt abzuwarten.
Lewerenz: Seine Zeit bei der KSV dürfte dem Ende entgegengehen. Nur noch selten eine Kader-Option, laboriert zudem häufig an Rückenbeschwerden. Kandidat für einen Wechsel im Winter.
Honsak: Kommt meistens von der Bank. Mit seiner Dynamik ein belebendes Element. Trifft hin und wieder noch die falsche Entscheidung, hat aber großes Potenzial.
Mörschel: Hatte seinen großen Moment beim 1:1-Ausgleich gegen Köln, führt ansonsten ein Schattendasein im KSV-Kader.
Seydel: Brachte das Stadion mit seinem 2:1-Siegtreffer gegen Magdeburg zum Kochen, fehlt seitdem aber mit einer Fersenreizung. Verein und Spieler brauchen Geduld.
Girth: In den Tagen der Serra-Ladehemmung vehement gefordert, hatte dann seine Teilzeit-Einsätze und machte zwei Tore. Seit dem Köln-Spiel aber raus. Kandidat für eine Leihe im Winter.
Awuku: Das Eigengewächs feierte gegen den „Effzeh“ sein Debüt, stand eine Minute auf dem Feld. Macht er den nächsten Entwicklungsschritt, dürften weitere Einsätze folgen.
Peitz, Reimann, Sicker, Weiner: Ohne Einsatz.
Stimmt ab! Mischen die Störche am Saisonende oben mit?





Der Saisonverlauf von Holstein Kiel in der Zweitliga-Spielzeit 2018/19.