10. April 2022 / 10:25 Uhr

Holstein Kiel II unterliegt dem VfB Oldenburg im Spitzenspiel

Holstein Kiel II unterliegt dem VfB Oldenburg im Spitzenspiel

Jan-Phillip Wottge
Kieler Nachrichten
Der Ausgleich: Den Oldenburgern Leon Deichmann (hinten) und Nico Knystock (re.) bleibt beim Tor von Manuel Schwenk (li.) nur die Zuschauerrolle.
Der Ausgleich: Den Oldenburgern Leon Deichmann (hinten) und Nico Knystock (re.) bleibt beim Tor von Manuel Schwenk (li.) nur die Zuschauerrolle. © Jan-Phillip Wottge
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Jetzt hat es auch die Jungstörche erwischt: Holstein Kiel II kassierte im Spitzenspiel der Regionalliga-Meisterrunde gegen den VfB Oldenburg die erste Niederlage des Kalenderjahres. Vor 288 Zuschauern unterlag die Gunkel-Elf dem Ligaprimus im Citti Fussball Park mit 1:2 und bleibt somit Tabellendritter.

„Die Bedingungen waren sicher nicht optimal. Aber wir müssen uns an die eigene Nase packen, wenn man zwei Geschenke wie wir bei den Gegentoren verteilt, wird es nicht einfacher“, analysierte KSV-Coach Sebastian Gunkel nach dem Abpfiff. Zu den nicht optimalen Bedingungen, dass mit Kasra Ghawilu, Eric Gueye, Phillip König, Laurynas Kulikas und Tim Siedschlag fast die halbe Stammelf fehlte. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: So rückte mit Ben Opoku Labes, Torben Marten und Niklas Niehoff die Next-Generation aus der U19 in den Kader.

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KSV-Youngster Jannic Ehlers (li.) hängt Oldenburgs Nico Knystock (re.) ab.
KSV-Youngster Jannic Ehlers (li.) hängt Oldenburgs Nico Knystock (re.) ab. © Jan-Phillip Wottge

U19-Nationalspieler Jannic Ehlers fand sich gar auf Linksaußen in die Startelf wieder. Weil sowohl die Schiedsrichter als auch die Gäste auf der Autobahn im Stau steckten, verzögerte sich der Anpfiff um 15 Minuten. Doch auf diese Viertelstunde kam es auch nicht an. Schließlich warteten die Jungstörche bereits seit drei Wochen wegen zweier Spielverlegungen auf ihren dritten Einsatz in der Meisterrunde. Eben keine optimalen Bedingungen.

Immerhin: Der Hagelschauer über Projensdorf ergoss sich vor dem Anpfiff, sonst wären die Kieler gleich doppelt kalt erwischt worden. Gerade einmal 180 Sekunden waren gespielt, als Oldenburgs Marten-Heiko Schmidt nahezu mühelos am kurzen Pfosten nach Möschl-Freistoß zum 1:0 einköpfen konnte. „Die ersten fünf Minuten waren nichts“, bekannte Holstein-Kapitän Niko Koulis.

Langsam fanden auch die Gastgeber ins Spiel. Nach verunglückter Kopfballrückgabe von VfB-Abwehrchef Marcel Appiah musste Oldenburgs Keeper Pelle Boevink Kopf und Kragen gegen den heranstürmenden Lucas Wolf (12.) riskieren. Auf der Gegenseite nagelte Affamefuna Ifeadigo (15.) das Spielgerät unbedrängt über das Kieler Tor. Jetzt war Spitzenspiel angesagt – zwar nicht immer hochklassig, dafür aber abwechslungsreich.

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Manuel Schwenk trifft zum Ausgleich und verletzt sich am Oberschenkel

Manuel Schwenk setzte einen Kopfball nach präziser Wolf-Flanke gegen den Pfosten (22.). Der Abpraller landete vor den Füßen von Jungprofi Nico Carrera, der den Ball jedoch nicht kontrollieren konnte. Alles unter Kontrolle hatte derweil auf der Gegenseite KSV-Torwart Timon Weiner, als er mit einem Super-Reflex gegen Marten-Heiko Schmidt (24.) parierte. Angst vor Langerweile? Nicht angebracht, denn im Oldenburger Tor klingelte es: Wolf tanzte auf dem linken Flügel Oldenburgs Möschl aus, legte mit viel Übersicht auf Schwenk zurück, der das Leder humorlos unter die Latte hämmerte – 1:1 (25.).

Allerdings so humorlos, dass er sich schon beim Torjubel an den hinteren Oberschenkel packte und per sofort ausgewechselt werden musste. Der Schlagabtausch ging trotzdem weiter und auch die Kieler Sorglosigkeit bei Standards: Nach Möschl-Ecke köpfte Ayodele Adetula zum 2:1 (34.) ein. Während KSV-Keeper Weiner bis zur Halbzeit noch gegen Brand (37.) und Ifeadigo (41.) glänzte, strich ein Ehlers-Kopfball knapp am VfB-Tor (36.) vorbei.

Die zweite Halbzeit bot weniger Kurzweil. Die Oldenburger drehten fortan an der Uhr und verteidigten tiefstehend ihre Box. Einzig bei einem Ehlers-Hammer musste sich Oldenburgs Torwart (66.) strecken. Holstein bemühte sich nicht für sein permanentes Anrennen und verlor kurz vor Schluss auch noch Nico Carrera nach einer Ampelkarte (88.). „Zwei bis drei Dinge müssen wir künftig besser machen“, fordert Gunkel vor dem Heimspiel am Ostersonnabend (13 Uhr) gegen den VfV Hildesheim.

Holstein Kiel II: Weiner – Frahm, Koulis, Stöcker – Ndure, Voß, Carrera, Mai (60. Niehoff) – Ehlers, Schwenk (26. L. Schmidt), Wolf.

VfB Oldenburg: Boevink – Möschl (65. Engel), Appiah, L. Deichmann, Knystock – M. Schmidt, Zietarski, Kaissis (90.+3 Herbst) – Adetula (69. Saka), Ifeadigo (90.+2 Schultz), Brand (80. Siala).

Schiedsrichter: Benjamin Schmidt (SpVgg Laatzen) – Tore: 0:1 M. Schmidt (3.), 1:1 Schwenk (25.), 1:2 Adetula (34.) – Gelbe Karte: Schultz– Gelb-Rote Karte: Carrera (88./wh. Foulspiel) – Zuschauer: 288.

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