„Für mich ist es emotional auf jeden Fall das wichtigste Spiel der Saison. Köln ist meine Heimat“, sagt Meffert, der beim „Effzeh“-Rivalen Bayer Leverkusen ausgebildet wurde, mit einem Grinsen der Vorfreude auf dem Gesicht. Den Grund dafür liefert er gleich mit: „Viele meiner Freunde kommen am Sonntag ins Stadion, um mich spielen zu sehen. Darauf freue ich mich sehr.“
Für den Leistungsträger der Störche endet in Köln zudem eine dreiwöchige Zwangspause. In Darmstadt (2:3) hatte Meffert die Gelb-Rote Karte kassiert, musste daraufhin im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue (5:1) aussetzen. Zuletzt dann Leerlauf wegen der Länderspiele. „Normalerweise ist eine solch lange Pause eher kontraproduktiv. Es ist einfacher, wenn man im Rhythmus ist“, sagt Meffert. Aber: Er ist heiß. Und vor allem fit.
In der Rückrunde spielte Meffert nur einmal über 90 Minuten
„Ich kann ganz normal mittrainieren, ich fühle mich sehr gut“, sagt der 24-Jährige, der zuletzt immer mal wieder mit Knieproblemen zu kämpfen hatte. Den Jahresausklang gegen den HSV hatte er deshalb ebenso verpasst wie das Spiel in Magdeburg. Gegen Regensburg stand er im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. So reichte es in der Rückrunde nur einmal für 90 Minuten – beim 2:2 gegen die SpVgg Greuther Fürth.
Der Saisonverlauf von Holstein Kiel in der Zweitliga-Spielzeit 2018/19.
Nun also die Rückkehr in die Startelf? Ganz so leicht ist es nicht. Ohne Meffert hat die KSV jüngst überzeugt, trotz personeller Schwächungen Aue überzeugend geschlagen. „Als Trainer stellt man dann normalerweise nicht zwingend um. Die Mannschaft hat richtig gut gespielt“, sagt Meffert. Doch klar ist auch: Ein fitter Jonas Meffert ist mit seiner Spielintelligenz und seiner Kampfstärke immer ein Kandidat für die erste Elf – egal ob auf der Sechs oder auf der Acht. Das hat er in der Rückrunde bewiesen.
Denn seit einiger Zeit gehört die zentrale Position Atakan Karazor, Meffert wurde in der Folge auf die rechte Position im zentralen Mittelfeld gezogen. „Hätte mir jemand vor einem halben Jahr gesagt, dass ich auf dieser Position spielen soll, hätte ich gesagt: ,Das kann ich nicht. Da spiele ich lieber Innenverteidiger.’ Dafür mache ich es eigentlich echt ordentlich“, sagt er und lacht. „Ich merke, dass ich immer besser reinkomme. Da möchte ich jetzt weitermachen.“
Meffert hat sich weiterentwickelt. Das gilt gleichwohl für die gesamte Mannschaft. Und so wird auch das Spiel gegen den 1. FC Köln ein anderes als noch das Hinspiel (1:1) in Kiel. „Im Spiel war sehr viel Respekt auf beiden Seiten zu spüren, weil man gewissermaßen um die Stärken des anderen wusste“, sagt Meffert über die erste Begegnung der KSV mit Ex-Trainer Markus Anfang und dem ebenfalls an den Rhein gewechselten Störche-Duo Rafael Czichos und Dominick Drexler.
Der „Effzeh“ spiele mittlerweile ein anderes System, so Meffert, „und wir noch konsequenter das, was unser Trainer sehen will“. Damit hat sich die KSV auf Platz fünf gespielt. Nun geht es zum Tabellenführer. „Wir werden laufen bis zum Umfallen, aber auch Fußball spielen“, verspricht Meffert. Klingt ganz nach einem Spiel für ihn.




Diese Spieler haben Holstein Kiel in der Vergangenheit geprägt: