Das Karussell gewinnt dieser Tage noch einmal an Fahrt. Springt Holstein Kiel auf den letzten Metern noch auf? Bis Freitag können die Kaderplaner der deutschen Profiklubs noch tätig werden, dann schließt das Sommertransferfenster. Um Punkt 18 Uhr geht nichts mehr. Die Zeit tickt. Und auch die Störche-Verantwortlichen werden bis zum letzten Moment personelle Alternativen im Blick haben. „Wir haben bis zum Ende der Transferperiode ein genaues Auge auf den Markt und werden tätig, wenn sich eine entsprechende Option ergibt“, sagt Holstein-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Ein Dementi klingt anders.
Doch tendenziell dürfte eher nichts mehr passieren beim Zweitligisten von der Förde. Kaderbastler Wohlgemuth ist zufrieden mit dem Ergebnis seiner Arbeit: „Die Mannschaft wächst zusammen. Hier sind wir ein gutes Stück vorangekommen.“ Mit mehr als einem Dutzend Neuen, darunter Jae-Sung Lee, Jonas Meffert, Hauke Wahl, Janni Serra und den Leihen von Mathias Honsak und Rückkehrer Aaron Seydel, hat der KSV-Kader einen radikalen Wandel hinter sich. Das Konstrukt soll sich nun stabilisieren. Doch Wohlgemuth hat seine Fühler überall. Der Nachfolger von Ralf Becker hat sich in siebeneinhalb Jahren beim VfL Wolfsburg als Nachwuchs-Scout und Leiter der Jugendarbeit ein hervorragendes, international aufgestelltes Netzwerk errichtet.


Diese Spieler haben Holstein Kiel in der Vergangenheit geprägt:
Diesem verdankt Holstein Kiel die Verpflichtung von Südkorea-Export Jae-Sung Lee. Informationen über den Wunsch des Spielers, nach Europa zu wechseln, gelangten so frühzeitig zu den KSV-Kaderplanern. Ein wertvoller Vorsprung in einem Geschäft, das kaum noch Geheimnisse kennt. Kein Geheimnis ist indes auch, dass es den Sommer über von mehreren Vereinen Interesse an Flügelstürmer Kingsley Schindler gab. Zuletzt hatte Trainer Tim Walter ein Machtwort gesprochen und betont, der 25-Jährige werde die Saison in Kiel zu Ende spielen. Doch seit Dienstag steht ein neuer Abnehmer im Raum: Der „Eastern Daily Press“ mit Sitz in Norwich zufolge soll der Zweitligist Norwich City an „King“ Schindler interessiert sein. Zwar ist das Transferfenster in England schon zu, doch die Statuten erlauben weiterhin Leihgeschäfte. Spekuliert wird auf eine Ausleihe mit anschließender Kaufoption, die im Januar wirksam wird. Bei den „Canaries“ tummeln sich bereits neun deutsche Profis, unter anderem Moritz Leitner und Felix Passlack. Auch Trainer Daniel Farke (ehemals Borussia Dortmund II) kommt aus Deutschland.
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