Die Spatzen pfiffen es von den Dächern - und nun ist auch offiziell alles in trockenen Tüchern: Tim Walter verlässt Holstein Kiel und wird neuer Trainer beim VfB Stuttgart, der noch um den Bundesliga-Verbleib zittern muss, in der Relegation auf Union Berlin trifft. Der 45-Jährige übernimmt die Schwaben ligaunabhängig zur neuen Saison. In den Relegationsspielen am Donnerstag und Montag hat Interimscoach Nico Willig die Verantwortung.
Walter unterschreibt bei den Schwaben einen Vertrag bis 2021 und wechselt laut Bild für eine Ablösesumme in Höhe von einer Million Euro. Mit ihm wird auch Co-Trainer Rainer Ulrich Holstein Kiel verlassen. "Ich bin sehr stolz auf das, was wir hier in dem letzten Jahr erreicht haben", sagte Walter. "Als ich im Juni letzten Jahres nach Kiel kam, spürte ich zwar eine große Euphorie und Bereitschaft im Verein und in der Stadt, aber faktisch mussten wir einen großen personellen Umbruch vollziehen. Wie bedingungslos die neu formierte Mannschaft und das gesamte Trainer- und Funktionsteam meinem fußballerischen Ansatz gefolgt sind, hat mich im höchsten Maße beeindruckt."
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Hitzlsperger: "Walter passt hervorragend zum VfB"
"In unseren gemeinsamen Gesprächen wurde sehr schnell deutlich, dass Tim Walter mit seiner Art und mit seiner Idee vom mutigen, offensiven Fußball hervorragend zum VfB passt", lobte Stuttgarts Sportvorstand Thomas Hitzlsperger seinen neuen Trainer, der erst vor der vergangenen Saison als Nachfolger von Markus Anfang an der Förde installiert worden war und zuvor für den FC Bayern II arbeitete.
"Er steht für leidenschaftliche Arbeit und eine offensive Grundausrichtung und er hat durch seine Stationen im Nachwuchsbereich auch einen sehr guten Blick und ein gutes Gespür für die Arbeit mit Talenten", ergänzte der neue Sportdirektor des VfB, Sven Mislintat. Walter war zuvor auch für den Karlsruher SC als Jugendtrainer tätig, ehe er 2015 nach München wechselte. An der Säbener Straße war der gebürtige Kraichgauer ebenfalls für die Ausbildung von jungen Spielern zuständig.


Der Saisonverlauf von Holstein Kiel in der Zweitliga-Spielzeit 2018/19.
Gemeinsam wolle man "eine positive Entwicklung beim VfB Stuttgart einleiten", betonte Walter, der mit Kiel noch am Sonntag sein letztes Spiel mit 0:1 in Bielefeld verloren hatte. "Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, der VfB hat eine enorme Strahlkraft." Eine Strahlkraft, die Stuttgart auch in der kommenden Woche in die Waagschale werfen will. Dann nämlich kämpft die Mannschaft noch unter Interimstrainer Nico Willig in der Relegation gegen Union Berlin um den Verbleib in der Bundesliga.
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