Mit der Blaupause in den Köpfen lieferten die Schleswig-Holsteiner in vielen Bereichen quasi eine Kopie des Jena-Spiels ab. Auch die Junglöwen mussten sich letztlich mit 1:4 (1:2) den spielerisch überlegenen Kielern beugen. Und auch in der Tabelle der Staffel Nord/Nordost schlägt sich der jüngste Trend nieder. Im Ranking klettert Holstein auf Position sieben.
„Braunschweig hat sich wie erwartet weitestgehend aufs Verteidigen konzentriert. Wir waren auch heute wieder von Beginn an die klar spielbestimmende Mannschaft", vermeldete Trainer Freddy Kaps erstaunliche Parallelen.
Diese Spieler haben Holstein Kiel in der Vergangenheit geprägt:
Wild entschlossen suchten die Hausherren ihr Heil in der Offensive. Bereits eine der ersten Attacken trug Früchte. Tidiane Touré vernaschte am Flügel einen Braunschweiger Abwehrspieler, den anschließenden Ball in den Rückraum zimmerte Niklas Niehoff volley per Direktabnahme ins Eintracht-Gehäuse. Blau-Gelb antwortete jedoch beinahe postwendend. Nach einem Foul am Kieler Strafraum bewies Spielmacher Rami Zouaoui seinen Zauberfuß (6.). Gekonnt schlenzte Braunschweigs Edeltechniker die Kugel zum 1:1 über die Mauer.
Die schnellen Tore brachten Leben in die Bude. Die Auseinandersetzung entwickelte sich danach temperamentvoll und kurzweilig. Kapitän Ove Witt und Co. agierten weiter mit beeindruckender Dominanz. Die Kugel tanzte gekonnt durch die eigenen Reihen. Im Spiel mit dem Ball kreierten die Platzherren zunehmend bessere Lösungen und kamen so auch immer wieder zu gefährlichen Durchbrüchen auf gegnerischem Hoheitsgebiet.
Goalgetter Ben Labes war auch an diesem Tag nicht am Torerfolg zu hindern (31.). Per Dribbling bereitete Chatrie Doegl das 2:1 vor. Holsteins Tormaschine der letzten Wochen erhöhte sein Konto auf inzwischen sieben Buden (31.). Nur Sekunden gesellte sich dann auch noch das Glück des Tüchtigen auf die Seite der Jungstörche. Der unternehmungsliste Niehoff ließ den Braunschweiger Geleitschutz auf der Außenbahn zum wiederholten Mal stehen, die scharfe Hereingabe schlug kurz danach im BTSV-Gehäuse ein. Abwehrspieler Berkefelds Rettungsaktion missglückte, denn der Unglücksrabe grätschte den Ball ins eigene Tor. (31.).
Halbzeit zwei brachte lediglich noch das finale 4:1. Der aufgerückte Innenverteidiger Kevin Mamiza drückte das Spielgerät mit dem Knie über die Linie (72.).
Trotzdem hing der Himmel voller Geigen. „Das war ein sehr konzentrierter und guter Bundesliga-Auftritt mit einem völlig verdienten Sieg. Wir müssen uns lediglich vorwerfen lassen, dass ein noch höherer Sieg versäumt wurde", jammerte der zufriedene Coach aber auf äußerst hohem Niveau. (bms)
Beste Spieler: Ove Witt und Niklas Niehoff (1 Tor, zwei Assists)
B-Jugend: KSV Holstein - Eintracht Braunschweig 4:1 (2:1)
KSV: Sjöberg – Touré (72. Burmeister),Witt, Mamiza (72. Dikeni), Hundsdorff – Diezemann (40. Mehmeti) – Cankaya, Doegl (62. Meyert) – Kruse (67. Zimmer) – Labes, Niehoff.
Schiedsrichter: Ludolph (Hoisbüttel) – Tore: 1:0 Niehoff (3.), 1:1 Zouaoui (6.), 2:1 Labes (31.), 3:1 Berkefeld (31., ET), 4:1 Mamiza (72.) - Zuschauer: 20.