Klar, dass es am Donnerstag wieder Gerüchte um Horst Heldt gab. Der HSV hatte ja morgens Sportchef Jens Todt und den Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen gefeuert. „Es gibt keinen Kontakt zum HSV“, sagt der 96-Manager mittags. „Ich war heute auch nicht in Hamburg. Ich kann nichts dafür, dass ich in der Zeitung stehe.“
Wo auch immer in der Bundesliga ein fähiger Sportchef gesucht wird, kommt Heldt ins Spiel. Ob Köln, Wolfsburg, Hamburg – Heldt ist oder war Kandidat. Dem schiebt 96 jetzt einen Riegel vor – Heldts Beförderung zum Geschäftsführer steht unmittelbar bevor. Nur weil Thomas Fischer – Aufsichtsratschef der zuständigen 96-Management-Gesellschaft – nach dem Skiurlaub in Österreich im Krankenhaus liegt, muss Heldt noch warten.
„Den Termin hat es wegen der Verletzung nicht gegeben“, bestätigt Heldt. „Es ist alles im Fluss, aber das Gespräch müssen wir erst führen. Dann sehen wir weiter.“ Heldt weiß, „es ist eine andere Verantwortung“, der Ex-Profi will mit Fischer über die „Vorzüge, aber eventuell auch Nachteile“ sprechen. „Es ist in erster Linie ein Informationsgespräch. Es ist nicht mein Ansinnen und auch nicht das des Vereins, mit Bedingungen da rein zu gehen
Horst Heldts Vorgänger: Erkennt Ihr die Ex-Manager von Hannover 96? Das große 96-Quiz.
„Wenn zehn Millionen Euro bereit stehen für Transfers, kann Heldt entscheiden, ob er einen oder zehn Spieler verpflichtet“
Bis auf die Verzögerung durch den Ski-Unfall ist Heldt mit 96-Chef Martin Kind voll im Plan. „Es ist so im Zeitablauf so, wie es mit dem Prädidenten besprochen war.“ Für Kind ist wichtig, „dass formal alles korrekt läuft“. Nächste Woche erhält Heldt wohl seine neue Visitenkarte.
Heldt bekommt mehr Macht bei 96: „Er wird Organ der Gesellschaft“, erklärt Kind, „die Aufgaben sind aber unverändert.“ Bei den Transfers bekommt Heldt jedoch mehr Entscheidungs-Spielraum. Kind nennt ein Beispiel: „Wenn zehn Millionen Euro bereit stehen für Transfers, kann Heldt entscheiden, ob er einen oder zehn Spieler verpflichtet.“
Absprachen mit dem Sportausschuss-Vorsitzenden Martin Andermatt sind jedoch erwünscht. Bei Spielerverträgen sollen weiter „zwei Unterschriften erforderlich sein“, Kind wird auch gegenzeichnen. „Nur im Nofall“ kann Heldt Verträge allein unterschreiben. Mehr Gehalt bekommt der 48-Jährige auch.
Das sind die Fan-Reaktionen auf den Stimmungsboykott bei Hannover 96:
Heldt wird zum 50+1-Beauftragten
Heldt wird zur treibenden Kraft bei der Fan-Problematik: Die Absichtserklärung, mit dem Fan-Beirat nun doch eine Podiumsdiskussion zu organisieren, nennt Heldt „einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Wir sind alle in der Verpflichtung, es besser zu machen“. Fürs Augsburg-Spiel erwartet Heldt keine Wiederholung des Stimmungsdesasters vom letzten Heimspiel gegen Gladbach. „Das war nicht zu akzeptieren. Ich gehe davon aus, dass dass es so nicht mehr stattfinden wird.“
Heldt wird zum 50+1-Beauftragten: Er vertritt 96 bei der DFL-Mitgliederversammlung am 22. März. „Ich bin wissbegierig, wie die Marschroute ist“, sagt Heldt. „Die Prognose, noch das ganze Jahr zu warten ist nachvollziehbar, aber auch eine lange Zeit und nicht einfach.“
Das wurde aus den 96-Abgängen seit 2014/15:



Das 96-Gesicht der Zukunft
Heldt wird Teil des Führungsteams der Zukunft: Nach Kinds Ausscheiden sollen „zwei bis drei Leute 96 in Zukunft führen“ als Geschäftsführer. Heldt ist dabei für den 96-Chef „der Wichtigste, weil er die Schlüsselposition mit der Verantwortung für den Profifußball besetzt“. Heldt soll das 96-Gesicht der Zukunft werden.