Das DFB-Sportgericht will nach einem Medienbericht im September den Einspruch des 1. FC Nürnberg gegen die Wertung des Zweitliga-Spiels gegen den Hamburger SV (0:4) weiterverhandeln. „Dann müssen wir sehen, ob das Auswirkungen auf andere Einspruchsverfahren hat“, sagte der DFB-Kontrollausschussvorsitzende Anton Nachreiner der Tageszeitung Die Welt.



Fall Jatta: Einsprüche von Nürnberg, Bochum und Karlsruhe
Die Nürnberger hatten wie danach auch der VfL Bochum und der Karlsruher SC Einspruch gegen die Wertung ihrer Zweitliga-Spiele gegen den HSV eingelegt, weil nach einem Bericht der Sport Bild Zweifel an der Identität des vom HSV eingesetzten Spielers Bakery Jatta bestehen sollen. Die Hamburger hatten erklärt, voll hinter Jatta zu stehen und ihn weiter „voll umfänglich“ einzuplanen.
Diese Stars schafften den Durchbruch beim HSV nicht
Nachreiner befürchtet einen langwieriges Verfahren im Fall des geflüchteten Fußballers aus Gambia. „Aus meiner Sicht ist nicht klar, ob eine abschließende Entscheidung ergehen kann oder ob man nicht sagen muss, das Verfahren muss man doch wieder aussetzen, bis etwa die Ausländerbehörde zu einem definitiven Ergebnis kommt. Der Fall Jatta könnte sich zu einer unendlichen Geschichte entwickeln“, sagte der 63 Jahre alte Jurist.
Eklat beim HSV-Spiel in Karlsruhe
Zuletzt war es beim HSV-Spiel in Karlsruhe zum Eklat gekommen. Bei jedem Ballkontakt bekam Jatta den Unmut der KSC-Fans zu spüren, wurde im Wildparkstadion bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Der HSV gewann das Spiel im Wildparkstadion mit 4:2.
Jattas Anwalt reichte drei Tage vor Fristende beim zuständigen Bezirksamt Hamburg-Mitte eine Stellungnahme ein, um aufgekommene Zweifel an der Identität des HSV-Profis auszuräumen. „Natürlich weisen wir die Vorwürfe mit aller Entschiedenheit zurück. Und das ist Gegenstand der Stellungnahme“ sagte Jattas Anwalt Thomas Bliwier am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Nähere Einzelheiten wollte er nicht nennen.
Eine Sprecherin des Bezirksamtes hatte zuvor auf Anfrage angekündigt: „Sobald die Stellungnahme vorliegt, wird diese zügig geprüft.“ Dem Hamburger Abendblatt sagte sie: „Es ist uns bewusst, dass es auch für Herrn Jatta im Moment keine schöne Situation ist.“