Es ist vorbei: Der Hamburger SV muss eine weitere Saison in der 2. Liga absolvieren. Nach einem katastrophalen Auftritt des HSV beim SC Paderborn kann der Nordklub angesichts der deutlich schlechteren Tordifferenz gegenüber dem Tabellendritten Union Berlin (21 Tore, drei Punkte entfernt) nicht mehr den angepeilten Aufstieg in die Bundesliga schaffen. Für Felix Magath ein Unding. Über seinen Facebook-Account verbreitete die HSV-Legende bissige Kritik gegen den eigenen Ex-Klub. Eingeleitet mit den Worten "Was für ein Desaster."
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Magath schockiert vom HSV: "Viele falsche Entscheidungen getroffen"
Magath, zuletzt einer der größten HSV-Kritiker, blute das Herz angesichts des Verbleibs in der Zweitklassigkeit. "Noch heute Mittag konnte ich mir nicht vorstellen, dass der HSV diese entscheidende Partie am vorletzten Spieltag gegen Paderborn (Aufsteiger aus der 3. Liga!) nicht gewinnt. Jetzt bin ich sprachlos", schrieb der 65-Jährige und kritisierte danach die Hamburger scharf: "Vor Wochen wollte niemand beim HSV kritische Töne hören. Es sind beim HSV viele falsche Entscheidungen getroffen worden", so Magath.



Was genau er damit meint, führte der ehemalige Meister-Trainer (FC Bayern und VfL Wolfsburg) nicht weiter aus. Angesichts bereits existierender Aussagen dürfte Magath vor allem kein Freund von Trainer Hannes Wolf sein. Magath hätte lieber einen erfahrenen Trainer beim HSV gesehen, wie er in einem Interview mit der Bild Ende 2018 sagte. Damals wagte er einen brisanten Vergleich: "Was denken Sie, wofür sich die Klubbosse entscheiden würden, wenn sie persönlich vor einer schweren Herz-Operation stünden? Für den jungen Arzt, der gerade mit Auszeichnung sein Studium beendet hat?", fragte die HSV-Legende. "Oder für den erfahrenen Arzt und Operateur, der das schon 1000-mal gemacht hat, jede schwierige Situation kennt und bereits gemeistert hat?" Und der HSV sei "eine permanente Operation am offenen Herzen."
Magath-Comeback als Investor beim HSV scheiterte 2018
Pikant auch, dass Magaths aktueller Facebook-Post mit der Frage "Wer übernimmt jetzt die Verantwortung" endet. 2018, kurz vor dem ersten Abstieg der Geschichte der Hamburger, verriet Magath im NDR, dass er beim HSV als Investor einsteigen wollte. Das Comeback sei allerdings am Veto der Bosse gescheitert
HSV in der Einzelkritik gegen den SC Paderborn
Magath spielte von 1976 bis 1986 für den HSV und prägte in dieser Zeit eine Erfolgsära. Er wurde drei Mal Deutscher Meister und gewann sowohl den Europapokal der Landesmeister 1983 und den der Pokalsieger 1977. Nach seiner Spielerkarriere arbeitete er zwei Jahre lang als Manager des HSV, von 1995 bis 1997 war er zwischenzeitlich auch Trainer der Hamburger.