30. Oktober 2019 / 07:49 Uhr

HSV-Trainer Hecking nach Angriff auf Schiedsrichter: Auch Profis müssen Vorbildfunktion einnehmen

HSV-Trainer Hecking nach Angriff auf Schiedsrichter: Auch Profis müssen Vorbildfunktion einnehmen

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Die Zustände in den unteren Spielklassen sind gravierend: HSV-Coach Dieter Hecking.
Die Zustände in den unteren Spielklassen "sind gravierend": HSV-Coach Dieter Hecking. © imago images/Philipp Szyza
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Nach der Attacke auf einen Amateur-Schiedsrichter in einem Kreisliga-Spiel in Hessen fordert Dieter Hecking, Trainer des Hamburger SV, auch ein besseres Verhalten bei den Profis ein - um ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden. 

In der Diskussion über die Sicherheit von Amateur-Schiedsrichtern und die zunehmenden verbalen und körperlichen Angriffe auf die Unparteiischen hat HSV-Trainer Dieter Hecking die Vorbildfunktion des Profifußballs angemahnt. Die Zustände in den unteren Spielkassen seien teilweise „gravierend“, sagte der Coach des Zweitligisten Hamburger SV am Dienstagabend in der ARD-Sendung „Sportschau Thema“.

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Hecking verwies auf die „Vorbildfunktion, die von ganz oben kommt. Da müssen wir alle dran arbeiten, dass wir uns diese Vorbildfunktion viel, viel bewusster machen müssen“, sagte Hecking und sprach neben körperlicher und verbaler Gewalt unter anderem auch Schwalben, Zeitspiel und das grundsätzliche Verhalten von Spielern auf dem Platz an.

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Zuletzt hatte eine Vorfall aus der hessischen 11. Liga für Schlagzeilen gesorgt. Bei einem Kreisliga-Spiel (C-Liga Dieburg) zwischen der FSV Münster und dem TV Semd hat ein Fußballspieler den Schiedsrichter bewusstlos geschlagen. Inzwischen hat der Verein des Schlägers bereits Konsequenzen gezogen und seine Mannschaft aus dem laufenden Spielbetrieb abgemeldet. Zudem erhielt der Spieler nach Angaben des Vereinsvorsitzende Hans-Peter Samoschkoff ein lebenslanges Hausverbot.

Nationaltorhüterin Schult fordert härtere Strafen

Am Montag hatte sich auch der Heimatverein des Opfers, der GSV Breitenbrunn, auf Facebook zu dem Fall geäußert. "Wir wollten nach der schrecklichen Nachricht alles ein bisschen sacken lassen, bevor wir uns zu diesem Thema äußern", hieß es. "Fakt ist, dass wir gar nicht so viel essen können, wie wir kotzen könnten." Man werde nun alles dafür tun, „damit unser Schiedsrichter wieder auf die Beine kommt. Das ist das Allerwichtigste. Den Rest sollen andere entscheiden.“

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Auch Nationaltorhüterin Almuth Schult vom VfL Wolfsburg, früher selbst als Schiedsrichterin aktiv, forderte „Fairness und Respekt“ und sprach sich für harte Strafen bei Angriffen auf Schiedsrichter aus. Am Wochenende streikten die Berliner Schiedsrichter, ab der 6. Liga fand keine Partie statt.

Fifa-Referee Aytekin: Amateur-Schiedsrichter sind die "wahren Helden"

Fifa-Schiedsrichter Deniz Aytekin nannte die Referees in den Amateurklassen die „wahren Helden“. Wenn er am Wochenende manchmal ein D-Jugendspiel seines Sohnes pfeife, sei es „wirklich unfassbar, was da teilweise gemacht wird“, sagte der 41-Jährige.