Der Hamburger SV lässt etwas überraschend zwei Talente aus dem eigenen Nachwuchs ziehen. Sowohl Torwart Morten Behrens als auch Innenverteidiger Patric Pfeiffer werden den HSV verlassen und sich zur neuen Saison anderen Vereinen anschließen. Während Behrens zum Zweitliga-Absteiger 1. FC Magdeburg wechselt, geht Pfeiffer zum SV Darmstadt 98.
Es sind die ersten Verkäufe unter der neuen Sportlichen Leitung, also unter Sportvorstand Jonas Boldt und Trainer Dieter Hecking, die Ende Mai vorgestellt wurden. Zuvor hatten die Hamburger unter Ex-Sportchef Ralf Becker bereits Filip Kostic (Frankfurt) und Jann-Fiete Arp (FC Bayern) für insgesamt neun Millionen Euro verkauft.
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Pfeiffer wechselt nach Darmstadt: "Für mich der erste Klub außerhalb Hamburgs"
Der 22-jährige Behrens wechselt wie auch Werder-Youngster Thore Jacobsen und Dustin Bomheuer zum FCM, der am Ende der Saison unter Trainer Michael Oenning aus der 2. Bundesliga abgestiegen war. Der junge Keeper, der wie Fiete Arp aus Bad Segeberg stammt und 2013 vom VfB Lübeck nach Hamburg gewechselt war, durchlief seit der U17 alle Jugendmannschaften der Hamburger und kam in der vergangenen Saison in der Regionalliga Nord in der zweiten Mannschaft zum Einsatz, für die er 22 Mal spielte. Sein Vertrag in Hamburg, den er im Juni 2018 unterschrieben hatte, wäre noch bis 2020 gelaufen, der Klub wird also eine moderate Ablöse kassieren.



Patric Pfeiffer spielte ebenfalls seit 2013 für die Hamburger, der 19-Jährige spielte ebenfalls 22 Mal in der Regionalliga-Mannschaft. Sein Vertrag in Hamburg lief sogar noch bis 2021, allerdings gab es auch für ihn offenbar keine Perspektive im Profikader. Deshalb schlug Darmstadt zu. "Es ist für mich der erste Klub außerhalb Hamburgs, weshalb ich mir die Entscheidung natürlich gut überlegt habe", betonte der Youngster. "Beim SV 98 hatte ich sofort ein gutes Gefühl."
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Vor allem der Transfer von Behrens wirft beim HSV Fragen auf. Zwar haben die Hamburger mit Daniel Heuer Fernandes aus Darmstadt bereits einen neuen Schlussmann verpflichtet, die Zukunft des bisherigen Stammtorhüters Julian Pollersbeck bleibt dagegen offen. Unklar ist, ob der Verkauf von Behrens einen Einfluss auf die Planungen mit dem U21-Europameister von 2017 hat oder davon unabhängig über die Bühne gegangen ist.