Leipzig. Esbjörn Hofverberg ist nicht nur ein Name in der Eishockey-Welt. „Esa“ ist ein Unikum. Die lebende Eishockey-Legende ist in Seoul geboren und wuchs in Schweden auf. In Skandinavien wurde er Kufen-fit gemacht, steht seit 2000 in der Republik auf dem Eis. Neun Spielzeiten lief der 50-Jährige für die Eiskämpfer auf. Nun ist Schluss, jedenfalls bei den Exa Icefighters Leipzig. Der Kultspieler geht von Bord. „Manchmal sind im Leben Entscheidungen zu treffen, die wirklich schwerfallen. Wir haben aber beschlossen, dass wir den Weg ohne Esa fortsetzen werden“, erklärt Headcoach Sven Gerike.
Der Icefighters-Boss war nicht nur Coach, sondern einst auch Gegenspieler Hofverbergs. Die beiden kreuzten die Schläger erstmals in der Saison 1996/97, als Hofverberg in Deutschland seine Karriere beim Grefrather EV startete. Auch während seiner fünf DEL2-Jahre in Crimmitschau traf der Abwehrmann auf den Icefighters-Chef. „Esa war ein harter Gegenspieler, als wir uns ein paar Jahre in der zweiten Liga duellierten. Dass er da so durchgekommen ist, spricht für einen lupenreinen Lebensstil und vielleicht auch ein Quäntchen Glück“, sagt Gerike.
Allerhand Motivation bringt Hofverbeg auf. 2008 drohte das Karriereende. Ein Jahr musste er wegen einer Knieverletzung pausieren. „Ich war glücklich genug, nicht zu viele schwere Verletzungen erlitten zu haben und immer wieder fit zu werden“, sagt Esa zurückblickend. Drei Knie-OPs, eine Schulterverletzung und eine dreifache Fußfraktur haben den Sportsmann nicht ausgebremst.
"Bin hochmotiviert"
Klar sei er traurig, nicht mehr mit den Eiskämpfern auf Puckjagd gehen zu können. Leipzig sei schließlich lange sein Verein gewesen. „Da hast du eine Bindung aufgebaut.“ Aber den Schritt müsse er akzeptieren, gibt der leidenschaftliche Eiskämpfer zu, der in 238 Spielen 31 Tore erzielte und 133 Vorlagen lieferte. Hofverberg kommt allein auf 961 Pflichtspiele in Deutschland.
Wer „Esa“ kennt, weiß, dass er selbst mit seinem halben Jahrhundert die Kufen nicht an den Nagel hängen wird. Hofverberg hat noch Lust auf die schnellste Sportart der Welt. „Jedenfalls solange die Motivation und die körperlichen Voraussetzungen da sind“. Ans Aufhören denkt er also nicht. „Ich bin hochmotiviert weiter Eishockey zu spielen und vielleicht ergibt sich noch etwas.“ Er selbst sei bisher nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Verein. „Ich warte ab, ob überhaupt Anfragen kommen.“ Derweil verausgabt er sich täglich auf dem Golfplatz. Der zweiten Sportart, der er sich verschrieben hat.
Die Eishockey-Welt erwartet mit Spannung, welchen Weg der Kultspieler einschlagen wird.