Leipzig. Nach mehr als zweiwöchiger Quarantäne haben die Eishockey-Cracks der IceFighters Leipzig am 25. Dezember das Training wieder aufgenommen. Am Mittwoch (20 Uhr/sprade.tv) steht im Kohlrabizirkus mit dem Match gegen die Hammer Eisbären die Rückkehr in den Oberliga-Spielbetrieb an. Coach Sven Gerike (43) sprach im SPORTBUZZER-Interview über die lange Pause und die Herausforderungen angesichts von 14 Spielen in den nächsten 30 Tagen.
Wie haben sich die Spieler in der Quarantäne fit gehalten? Haben Sie das überwacht oder war das pures Vertrauen?
Zum Teil war es wirklich dieses Vertrauen darauf, dass sie nicht nur auf der Couch liegen und Chips essen. Wir haben den Status als Profis, dann muss man sich halt auch dementsprechend verhalten. Aber natürlich war es schwierig. Denn wir hatten ja ein paar Spieler, die infiziert waren. Denen einen Trainingsplan in die Hand zu geben wäre ohne eine entsprechende Überwachung ziemlich fahrlässig. Deswegen haben wir uns da bis zu einem gewissen Punkt zurückgehalten. Sie haben einen Plan bekommen, welche Belastungen sie sich erlauben dürfen und welche nicht. Wir wussten ja auch, dass wir noch ein paar Tage Zeit haben, um an der Fitness zu arbeiten.



Gab es irgendwelche Ausreißer, wo sie sich größere Sorgen gemacht haben?
Wir haben zwei, drei Spieler, die noch angeschlagen sind und die wir auch rauslassen werden. Wir haben auch Leon Lilik, der nach seiner Gehirnerschütterung noch nicht wirklich ganz gesund ist. Und wir haben auch noch ein, zwei Spieler mit muskulären Problemen. Daher wissen wir noch nicht ganz genau, wer uns im Spiel am Mittwoch zur Verfügung steht und wo es noch nicht geht. Wir werden aber schon eine spielfähige Mannschaft auf die Beine stellen, auf jeden Fall jedoch nicht komplett sein.
Wie ist die Stimmung bei den Spielern?
Eigentlich ist die grundsätzlich gut, weil wir wieder das machen dürfen, was wir am liebsten machen. Viele hatten ja schon die Tage gezählt, bis sie wieder aufs Eis konnten. Aber man merkt auch, dass die Spieler ein bisschen vorsichtiger sind und sehr genau in sich reinhören.
Aus Sorge um die Gesundheit…
Ja. Wir machen auch viele Tests während des Trainings. Und wir hatten ja am Dienstag die große Untersuchung im IAT. Ein Ruhe-EKG, ein Belastungs-EKG sowie ein Lungenfunktionstest sollten final bestätigen, dass die Jungs wieder fit sind und auf dem Eis keine Gefahr besteht. Zum Glück wurde bei allen Spielern die Sporttauglichkeit festgestellt. Dass wir nicht bei hundert Prozent Fitness sind, dürfte allen klar sein.
Vor der Mannschaft steht jetzt ein gigantisches Programm, alle zwei Tage ein Spiel. Machen Sie sich da nicht Sorgen wegen der extrem hohen Belastung?
Ich weiß schon, dass wir eine Menge von unseren Spielern verlangen und dass das alles andere als einfach ist. Aber weil wir quantitativ diesmal mit 20 Spielern plus zwei Torhütern einen großen Kader zusammengestellt haben denke ich, dass wir die Belastungssteuerung hinkriegen. Klar ist das ein gigantischer Aufwand, sowohl für die Spieler als auch für uns im Umfeld. Aber wir wollten das so, die Liga wollte unbedingt spielen. Da war es uns schon vorher klar, dass es Zeiten geben wird, wo es ein bisschen anstrengend wird.
Die Quarantäne platzte genau in eine Erfolgsserie Ihres Teams mit acht Siegen in Folge. Wie hoch sind die Chancen, dass es im Match gegen Hamm so weitergeht?
Theoretisch genauso wie vorher. Es gibt zwei Ansatzpunkte. Der erste: Wer unser Gegner ist, ist uns scheißegal. Der zweite: Wenn wir schon spielen dürfen, dann machen wir es richtig. Was dann dabei herauskommt, werden wir sehen. Ich gehe in das Spiel um zu gewinnen, und ich denke dass meine Spieler das genauso sehen. Sollte die Kraft nicht reichen oder durch die Pause der Rhythmus gestört sein, dann haben wir eine Ausrede.
Ist der Tabellenletzte Hamm da ein dankbarer Gegner?
Ich glaube, es ist egal wer da kommt.
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