18. März 2021 / 06:32 Uhr

Ilkay Gündogan über seine Corona-Erkrankung, die DFB-Nominierung und die "verrückte" EM in zwölf Ländern

Ilkay Gündogan über seine Corona-Erkrankung, die DFB-Nominierung und die "verrückte" EM in zwölf Ländern

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Ilkay Gündogan gehört zu den Topspielern Deutschlands.
Ilkay Gündogan gehört zu den Topspielern Deutschlands. © IMAGO/Revierfoto
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Das Coronavirus macht auch vor Profi-Sportlern nicht halt: Ilkay Gündogan musste dies im September 2020 feststellen, als ihn ein schwererer Krankheitsverlauf mit Covid-19 aus der Bahn warf. Im TV-Talk "Maischberger - Die Woche" in der "ARD" sprach der Star von Manchester City unter anderem über die Auswirkungen von Corona auf den Fußball und eine mögliche DFB-Nominierung trotz Einreisebeschränkungen aus Großbritannien.

Nur noch weniger als drei Monate bis zur Europameisterschaft. Die EM 2021 soll laut aktueller UEFA-Planungen trotz der Corona-Pandemie in zwölf Ländern stattfinden, unter anderem auch Deutschland. Für Manchester-City-Star Ilkay Gündogan ist das "schon fast verrückt", wie er im TV-Talk "Maischberger - Die Woche" am Mittwochabend in der ARD sagte. So könnte plötzlich auch München, wo alle drei deutschen Vorrundenspiele stattfinden sollen, der Status als Gastgeberstadt entzogen werden, weil bei der EM nach UEFA-Wunsch auch Fans in den Stadien erlaubt sein sollen - und die Stadt die Fan-Rückkehr nicht garantieren kann. "Es sind weniger als drei Monate bis das erste Spiel stattfindet und man weiß noch nicht wo", beklagte der 30-Jährige angesichts immer neuer Entwicklungen rund um das Virus.

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Corona zwang Gündogan und City zuletzt dazu, beide Achtelfinalspiele in der Champions League gegen Borussia Mönchengladbach in Budapest auszutragen, weil für Einreisende aus Großbritannien nach Deutschland besondere Quarantäne-Regelungen bestehen - und andersrum genauso. "Das war ziemlich schräg ehrlich gesagt. Wenn mir jemand vor zwei Jahren gesagt hätte, dass ich mal ein Champions-League-Heimspiel in Budapest absolvieren muss, hätte ich nicht daran geglaubt", sagte Gündogan. "Selbst im fortgeschrittenen Fußball-Alter erlebt man dann noch Dinge, von denen man gehofft hatte, dass sie nie eintreten."

Gündogan ging es bei Corona-Infektion "so schlecht wie vorher noch nie"

Der Mittelfeldspieler des Premier-League-Tabellenführers und der deutschen Nationalmannschaft hatte selbst mit dem Coronavirus zu kämpfen. Er infizierte sich im September 2020 als erster Nationalspieler mit Covid-19 und erlebte einen schweren Verlauf. "Ich hatte ziemlich alle Symptome. Angefangen mit Fieber, Halskratzen, Geschmacksverlust. Ich hatte mich so schlecht gefühlt, wie vorher noch nie", skizzierte Gündogan den Verlauf der Krankheit. "Ich kenne das Gefühl von einer Grippe, wenn man mal Fieber hat. Aber so stark ausgeprägte Symptome hatte ich vorher noch nie. Dementsprechend schlimm haben sich die zwei Wochen angefühlt, als ich raus war." Die Corona-Diagnose sei für ihn zudem ein "Schock", ein "Schlag ins Gesicht" gewesen, "weil es eine komplett neue Erfahrung für mich war."

Mittlerweile geht es dem 30-Jährigen, der mit 15 Pflichtspieltreffern in 33 Einsätzen zu den Top-Torschützen ManCitys gehört, wieder deutlich besser. Sein Krankheitsverlauf habe ihn dazu gebracht, "Corona noch ernster zu nehmen – ein Verantwortungsgefühl zu entwickeln gegenüber den Menschen, die ich liebe." Besonders gegenüber seinen Großeltern, die zu einer Risikogruppe gehören.

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DFB-Nominierung noch unklar - Gündogan muss "abwarten"

Ob Gündogan bei den kommenden Länderspielen des DFB-Teams in der WM Qualifikation (25. März gegen Island, 28. März in Rumänien, 31. März gegen Nordmazedonien) dabei sein kann, klärt sich spätestens bei der Nominierung von Bundestrainer Joachim Löw am Freitag. Der DFB-Star, der sich bei City aktuell in Top-Form präsentiert, gehört eigentlich zur Löw-Stammelf, muss wegen der deutschen Einreisebeschränkungen aber zittern. Ein Einsatz nur beim Auswärtsspiel in Rumänien, wo keine Quarantäne-Maßnahmen bestehen, lehnt der Bundestrainer ab: "Wir sind ja in einer Blase, und wenn dann Spieler dazukommen, dann birgt das immer Gefahren. Das ist nicht die Lösung, die wir haben wollen."

Gündogan sagte dazu in der Sendung, dass er "enttäuscht" wäre, sollte er nicht nominiert werden. "Ich hatte vor ein paar Tagen ein Gespräch mit Jogi Löw und eines mit Oliver Bierhoff. Beide wussten noch nicht ganz genau, ob sie mich nominieren können", berichtete der DFB-Profi. "Mir bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten, als geduldig zu bleiben."

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