01. Oktober 2021 / 16:57 Uhr

Im Auge des Sturms: Selina Cerci will im Turbine-Heimspiel auch die Liga-Torflaute beenden

Im Auge des Sturms: Selina Cerci will im Turbine-Heimspiel auch die Liga-Torflaute beenden

Christoph Brandhorst
Märkische Allgemeine Zeitung
03.09.2021, Fußball, 1.Frauenbundesliga, Punktspiel, 1.FFC Turbine Potsdam-Carl Zeiss Jena, Karl-Liebknecht-Stadion
im Bild: v.l. Selina Cerci (1.FFC Turbine Potsdam)
Turbines Selina Cerci wartet auf ihr erstes Saisontor. © Julius Frick
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Frauen-Bundesliga: Turbine Potsdam empfängt nach der Länderspielpause die SGS Essen. Stürmerin Selina Cerci will nach ihrem Dreierpack im Pokal endlich auch in der Liga treffen

Auf keinen Fall will Sofian Chahed das Wort „Fehlstart“ in den Mund nehmen. Er bemüht lieber ein Bild aus der Seefahrt. „Wir sind ein bisschen in unruhigen Gewässern – es soll aber gar nicht erst stürmisch werden“, sagt der Fußballtrainer des 1. FFC Turbine Potsdam vor dem Bundesliga-Duell am Sonntag (13 Uhr/Karl-Liebknecht-Stadion) gegen den Tabellennachbarn aus Essen. Ein Heimsieg gegen den Tabellensechsten würde dem auf Platz sieben liegenden Frauenfußball-Erstligisten aus der Landeshauptstadt nach zwei Niederlagen und erst einem Sieg (gegen Aufsteiger Jena) helfen, das ungemütliche Fahrwasser zu umschiffen.

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In der Offensive der Turbinen wäre es daher durchaus wünschenswert, wenn wieder hohe Wellen geschlagen werden. Ganz vorne drin, sozusagen im Auge des Sturms, spielt Selina Cerci dabei eine Schlüsselrolle. Dreimal netzte die 21-jährige Angreiferin zuletzt beim 5:1-Pokal-Pflichtsieg beim Regionalligisten Hannover 96 ein – in der Liga aber herrscht noch Flaute.

In Bildern: Turbine Potsdam schlägt im ersten Heimspiel der Saison Carl Zeiss Jena.

Im ersten Heimspiel der Saison gewinnt der 1. FFC Turbine Potsdam mit 5:0 (3:0) gegen Carl Zeiss Jena. Sara Holmgaard (32.), Maria Plattner (40.), Marie-Therese Höbinger (43./56.) und Sophie Weidauer treffen für die Gastgeberinnen. Zur Galerie
Im ersten Heimspiel der Saison gewinnt der 1. FFC Turbine Potsdam mit 5:0 (3:0) gegen Carl Zeiss Jena. Sara Holmgaard (32.), Maria Plattner (40.), Marie-Therese Höbinger (43./56.) und Sophie Weidauer treffen für die Gastgeberinnen. © Julius Frick

„Es ist das alte Spiel: Wir müssen unsere Chancen vorne einfach nutzen, sonst fängt man sich hinten eins“, sagt die Stürmerin, die sich selbst als „Strafraumspielerin“ bezeichnet. „Aber es gehört noch mehr dazu“, betont Selina Cerci, „ich muss auch nach hinten arbeiten, will auch am Spiel teilnehmen.“ Beim jüngsten Liga-Auftritt in Leverkusen (0:2-Niederlage) war die gebürtige Kielerin, die 2020 aus Bremen nach Potsdam wechselte, zwar viel unterwegs, aber am Ende eben auch glücklos im Abschluss. „Es ist nicht so, dass die Außenspielerinnen sie da mehr mit Bällen füttern müssen“, stellt Sofian Chahed klar, „wir haben ja die Chancen, aber es gehört da auch ein Quäntchen Glück dazu.“

Spiel im letzten Drittel verbessern

Dieses auch mal zu erzwingen, daran habe man in der jüngsten Länderspielpause gearbeitet, berichtet Selina Cerci. „Es ging um das Spiel im letzten Drittel, um mehr Konsequenz.“ Natürlich gilt das für die Mittelstürmerin besonders, die in der Vorsaison mit acht Treffern beste Turbine-Torschützin war, in dieser Spielzeit aber auf einen Ligatreffer wartet. „Sie ist eine Spielerin mit großem Potenzial, aber sie kann in jedem Spiel noch dazulernen“, sagt Chahed über seine Nummer 29. Bei ihr müsse nur der Knoten platzen, glaubt der 38-Jährige. Vielleicht war es in Hannover ja schon soweit.

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Der Trainer hofft zwar, dass der Pokalerfolg beim Underdog seinem Team Auftrieb gibt, weiß aber auch, dass am Sonntag mit dem Team von SGS-Trainer Markus Högner ein ganz anderes Kaliber wartet. Selina Cerci sagt: „Das sind zwei Welten. Essen ist eine willensstarke Mannschaft, es wird ein kampfbetontes Spiel.“ Sie hätte nichts dagegen, wenn es am Sonntag im Turbine-Angriff doch etwas stürmisch wird.

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