In der Fußball-Kreisliga Gifhorn lief es noch nicht für den SV Osloß, in Staffel A ist das Team mit drei Punkten Vorletzter. Aber: Es geht trotzdem aufwärts. Nämlich im Mannschaftsverbund. "Unser Trainer Dominique Dolata hat es geschafft, eine gute Einheit aus uns zu formen. Vorher hätten wir uns vom Anspruch her wohl gegenseitig aufgefressen", sagt SVO-Kapitän Felix Wesche. "Wir haben im Sommer zwar viel fußballerische Kapazität verloren, aber das beste daraus gemacht."
Angesichts der Corona-Pandemie versuchen die Osloßer das aktuell auch neben dem Platz. "Das ist durch die krassen Regeln schwieriger als noch im Sommer", sagt Wesche. "Aber wir vergleichen uns gern über eine Lauf-App, außerdem bauen wir seit Herbst unsere Kabinen um. Da sieht man auch mal den einen oder anderen." Alles im Rahmen der aktuellen Vorgaben natürlich - unter Einhaltung dieser treffen sich die SVer "auch mal auf ein Bierchen", so Wesche.



Seit zwei Jahren trägt der 24-Jährige nun die Kapitänsbinde, "vorher war ich Vizekapitän. Aber ich hatte schon eine Führungsrolle, als ich zum SV gewechselt bin", erinnert sich Wesche, der 2016 vom SV Bokensdorf gekommen war und für das damalige Trainerduo Pascal Kahlert und René Riethus eine gute Verbindung zum jüngeren Teil des Kaders war. "Mit den beiden hatte ich schon in der Jugend in Grußendorf zusammengearbeitet", so Wesche.
Anfang 2020 übernahm Dolata den SVO, Wesche blieb Kapitän. Der Coach hat seinem Team "zwei, drei Übungen gegeben, die wir ein paar Mal die Woche machen sollen", so Wesche. "Wir sind ja auch alt genug, um selbst auf uns zu achten." Trotzdem fehlt das gemeinsame Training - "ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal gegen einen Ball gelatscht habe, außer um meinen Hund über das Feld zu scheuchen."
Vierbeiner Bailey treibt Wesche allerdings zusätzlich an, "ich mache viel mit ihm und meiner Freundin Fabienne", so der Kapitän, der gelernter Sechser, mittlerweile aber in der Innenverteidigung zu Hause ist. "Außerdem habe ich das Laufen für mich entdeckt. Vorher habe ich mal fünf Kilometer vor der Vorbereitung gemacht, jetzt zehn bis zwölf ohne Probleme. Es motiviert mich, fit zu bleiben."
Das erfordert den richtigen Willen - genau wie Wesches berufliche Ambition: "Ich habe im März 2020 eine Techniker-Ausbildung in Braunschweig angefangen, die läuft aktuell natürlich über Homeschooling", erklärt der Osloßer, der in Bokensdorf lebt. "Da braucht es viel Selbstdisziplin." Wie so vieles im Corona-Alltag.
Die etwas anderen Kapitäns-Tipps in der Corona-Zeit
Serien-Tipp: "Hawaii 5-0. In jeder Folge gibt es einen Fall, der am Ende abgeschlossen ist. Man ist also nicht so sehr an die Serie gebunden, das mag ich, gerade weil ich nicht so viel Zeit habe."
Bewegungs-Tipp: "Aktiv sein, zum Beispiel mit dem Hund. Ich nehme mir gern die Zeit, eine große Runde mit ihm spazieren zu gehen. Oder man geht laufen."
Familien-Tipp: "Sich mit den Liebsten oder Engsten umgeben, so wie es die Beschränkungen erlauben."
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