So geht Jahresabschluss! Der VfL hat sich mit einem souveränen Sieg in der zweiten Pokalrunde gegen Zweitligist SV Sandhausen in eine Mini-Winterpause verabschiedet. Beim nie gefährdeten 4:0-(3:0)-Erfolg des Wolfsburger Fußball-Bundesligisten waren Yannick Gerhardt, Wout Weghorst (per Doppelpack) und Joao Victor für den VfL erfolgreich. Trainer Oliver Glasner zufrieden: „Es war ein super Auftritt von uns. Wir haben von der ersten Minuten an gezeigt, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Ich bin froh, dass wir unser letzten Spiel vor Weihnachten so erfolgreich bestreiten konnte.“
Es dauerte ein bisschen, bis sich beim Gastgeber alles eingeruckelt hatte, was aber auch verständlich ist, denn kurz vorm Spiel gab’s mit dem Fehlen von Maxence Lacroix (wurde positiv auf Covid-19 getestet) den nächsten personellen Rückschlag für den VfL, der eh schon auf dem Zahnfleisch ging. Insgesamt fehlten dem VfL damit elf Profis, viele Stammspieler. Nach einer Viertelstunde war der VfL dann aber drin in der Begegnung, erspielte sich Chance um Chance – und nutzte die auch. Erneut auffällig: Torschütze Gerhardt, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, die Gespräche über eine Verlängerung laufen, bislang jedoch gibt es keine Einigung. Aber nicht nur der lauf- und zweikampfstarke Mittelfeldspieler wusste zu gefallen, auch Renato Steffen (bereitete das 2:0 von Weghorst mustergültig vor) war auffällig, schob immer wieder auf dem linken Flügel mit an.
Und so war das Erreichen des Achtelfinals nie gefährdet, auch in der zweiten Halbzeit nicht, als es der Bundesligist etwas ruhiger angehen ließ. Das Ziel ist klar: Wolfsburg will wie 2015 (damals gewann der VfL den Pokal) wieder nach Berlin. Sportdirektor Marcel Schäfer, der damals dabei war, bei Sky: „Jeder Spieler von uns hat das Ziel im Kopf. Wenn man im Pokal startet, weiß man, dass es nicht allzu viele Spiele braucht, um an das Ziel zu kommen.“ Nicht allzu viele Spiele, um das Finale erreichen zu können. Drei Siege braucht es im neuen Jahr nun noch, um erneut im Olympiastadion dabei sein zu können.
Aber auch in der Liga sind die Wolfsburger bestens unterwegs, gehen als Tabellenvierter (ein Champions-League-Platz) ins neue Jahr. Was darf es am Ende lieber sein, das Pokalfinale oder das Erreichen der Königsklasse? Schäfer wollte sich da nicht festnageln lassen. Der Sportdirektor: „Bisher haben wir eine gute Serie hingelegt, aber es sind erst 13 Spiele gespielt.“ 13 in der Liga. Schäfer fordert: „Wir müssen die Leistung erst konstant bestätigen, die Messlatte ist sehr, sehr hoch, wir haben hohe Ansprüche und versuchen, das Wochenende für Wochenende abzurufen. Wir sind gewillt, das auch 2021 zu tun.“
Aber zunächst einmal steht eine Mini-Pause an, die Profis dürfen ein bisschen durchschnaufen. Glasner: „Es ist schön, dass wir so erfolgreich in Bundesliga und Pokal gespielt haben. Die Jungs wissen, was sie auf dem Platz zu tun haben. In der Defensive und Offensive funktionieren die Dinge immer besser, deshalb bin ich sehr zufrieden.“
Die Pause jetzt ist kurz, am 3. Januar schon steht das nächste Liga-Spiel in Dortmund an. „Wir sind alle froh, dass wir ein paar Tage mit unseren Familien feiern können. Wir stehen in der Bundesliga richtig gut da und überwintern auch im Pokal. Wir können unsere Akkus ein paar Tage aufladen und dann wieder loslegen“, so der Trainer. Am 28. Dezember treffen sich die Wolfsburger wieder „erst einmal zum Corona-Test“. Die erste Doppel-Trainingseinheit steigt einen Tag später. Der Österreicher: „Ich hoffe, dass diese unsägliche Corona-Kette dann durchbrochen ist.“
VfL-Fans singen Weihnachtslied
Die Fans jedenfalls sorgen schon einmal für Weihnachtsstimmung - mit dem Song „Morgen kommt der Weihnachtsmann, Grün-Weiß sind seine Farben...“ Der VfL hat seine Anhänger singen lassen, dafür über Wochen zahlreiche Fanklubs besucht. „Und jeder hat mitgesungen und sich dabei filmen lassen“, freut sich Carsten Krystek, Leiter der VfL-Fanbetreuung. Regisseur Chris Krüger, der unter anderem bereits den Fan-Film „20“ und den Clip zum 75-jährigen VfL-Geburtstag gemacht hat, hat dann aus den einzelnen kurzen Videosequenzen einen kleinen Film zusammen geschnitten. Der Text des Weihnachtsliedes wurde dabei umgedichtet - mit selbstironischen Anspielungen. Unter anderem heißt es „Fußball, Arbeit, Leidenschaft; Siege für das ,Autokaff’; Niedersachsens Thronherrschaft; lauter schöne Dinge...“ Das Lied wurde auch beim Warmmachen vorm Pokalspiel gegen Sandhausen in der leeren Arena gespielt.
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