Russisch, griechisch, englisch, dänisch, deutsch. Ein buntes Sprachgewirr erklang an zwei Tagen auf den Sportanlagen an der Hohen Bünte in Hemmingen sowie an der Redener Straße in Koldingen. 36 Mannschaften haben beim internationalen Klauenberg-Pfingstcup für U13-Junioren um den Titel gekämpft. Die Nachwuchsfußballer des SV Werder Bremen setzten sich im Finale mit 3:0 gegen das griechische Team von PAOK Saloniki durch – und stemmten stolz den großen Pokal gen Himmel.
Schillernde Vereinsnamen wie Lokomotive Moskau, Zenit St. Petersburg und PAOK Saloniki waren beim Klauenberg-Cup vertreten. Der SC Eendracht Aalst aus Belgien, Nordstrand IF aus Norwegens Hauptstadt Oslo, IF Brommapojkarna aus der schwedischen Metropole Stockholm und eine Jugendauswahl aus der Slowakei liefen auf. Dänische und niederländische Mannschaften jagten dem Leder auf dem Großfeld nach. Ebenso zahlreiche Teams aus den Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten, etwa Hannover 96 und Werder Bremen. Was der SC Hemmingen-Westerfeld und der Koldinger SV auf die Beine gestellt hatte, darf als Jugendturnier der Extraklasse bezeichnet werden.
Fotos vom Klauenberg-Pfingstcup 2017 für U13-Junioren
Die Vereine, die alles überstrahlten, waren Zenit St. Petersburg und PAOK Saloniki. Das Halbfinale zwischen diesen beiden Mannschaften hatte fürwahr Endspiel-Charakter (Bilder davon oben in der Galerie). Feine Technik, hohes Tempo, klasse Spielübersicht: Die jungen Nachwuchskicker zelebrierten Kombinationsfußball vom Feinsten gepaart mit Zweikampfstärke und taktischer Finesse. Die jungen Griechen feierten einen glücklichen 2:0-Erfolg – und trafen im Finale auf den SV Werder Bremen, der zuvor den IF Brommapojkarna mit 4:3 nach Elfmeterschießen bezwungen hatte. Das Team von der Weser versprühte zwar nicht den Glanz wie Zenit oder PAOK, spielte aber durchweg in überzeugender Manier auf – und holte den Cup letztlich verdient.

Der sportliche Wettkampf war jedoch nur eine Seite der Medaille, die andere: das Miteinander, das Kennenlernen über Ländergrenzen (und Sprachbarrieren) hinweg. Viele Teams hatten sich in Hotels oder Pensionen einquartiert, andere wurden in Gastfamilien untergebracht. Die Eltern der Grasdorfer Germanen hatten die Spieler von Lokomotive Moskau bei sich aufgenommen. Die Riegen von Werder Bremen, NAC Breda und Zenit St. Petersburg verteilten sich auf Hemminger Haushalte.
„Bei uns waren zwei russische Jungs“, erzählte Tristan Halstenberg vom jüngeren D-Jugend-Jahrgang des SC. Am Ankunftstag seien alle noch etwas schüchtern gewesen. „Den zweiten Abend lief es super, wir haben uns prima verstanden.“ Sprachprobleme? Fehlanzeige! „Die haben zwar ganz andere Buchstaben als wir“, ergänzte Tristans Mannschaftskamerad Tom, der Wladimir und Victor von Zenit zu Gast hatte - „aber mit Händen und Füßen klappt das alles!“ Was sie so gemacht haben? „Playstation gezockt, das Champions-League-Finale zusammen geschaut und Fußball gespielt natürlich“, antworteten die Jungs einhellig - „Fußball geht immer!“

Der SC Hemmingen-Westerfeld II belegte in der sogenannten Bronzerunde den zweiten Platz hinter Germania Grasdorf. Die Erstvertretung des SC schaffte es als Vorrunden-Dritter in die Goldrunde und landete in diesem Wettbewerb auf Rang acht. Die SG Pattensen/Koldingen ließ im hochkarätigen Teilnehmerfeld die TSG Neustrelitz hinter sich.
Aber die Ergebnisse sind eben nur das eine. Turnier-Organisator Sven Othersen, Spartenleiter des SC, und sein rühriges Helfer-Team durften sich am Ende der zwei turbulenten Tage über viel Lob und ein überaus positives Feedback freuen. „Gerade die ausländischen Gäste haben sich sehr begeistert geäußert“, sagte Othersen, der seinerseits das Dankeschön an den Hauptsponsor Klauenberg weitergab.
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