Angesprochen auf Spekulationen über eine angeblich mögliche Verpflichtung des ehemaligen spanischen Nationalspielers Isco hat Präsident von Dirk Zingler von Union Berlin zurückhaltend reagiert - ein klares Dementi allerdings vermieden. "Es ehrt uns. Wenn Isco mit uns in Verbindung gebracht wird, dann haben wir eine Menge richtig gemacht", sagte der Klubchef am Samstag vor dem Bundesliga-Stadtderby bei Hertha BSC am Sky-Mikrofon und mauerte bei weiteren Nachfragen: "Sie könnten mir fünf Spielernamen nennen und ich würde weder verneinen noch bejahen. Das ist auch eine Stärke von uns, dass wir ganz souverän im Inneren arbeiten, ohne dass viel rauskommt. Das ist bei Transfers auch so."
Isco, der einst auf dem Weg zum Weltstar war und seine wohl besten Jahre zu Beginn seiner Karriere bei Real Madrid hatte, ist derzeit ohne Verein und wäre somit ablösefrei zu haben. Zuletzt war der inzwischen 30-Jährige von Sky bei Union ins Spiel gebracht worden. Nach seinem Abschied von Real im vergangenen Sommer hatte sich Isco dem FC Sevilla angeschlossen. Sein Vertrag war aber schon im Dezember wieder aufgelöst worden. Auslöser für den abrupten Abschied sollen angeblich mangelhafte Trainingsleitungen sowie ein Streit des Mittelfeldspielers mit Sevilla-Sportdirektor Monchi gewesen sein.
Ob sich Union wirklich mit einer Verpflichtung Iscos befasst, ließ Zingler offen. Der Chef des Europa-League-Teilnehmers betonte aber, dass die Erfolge der vergangenen Jahre auch dazu geführt hätten, dass sich der Verein mit Profis von höherem Kaliber beschäftigen könne. Als Beleg führt er die jüngsten Winter-Transfers an. "Das sieht man an den letzten drei Verpflichtungen. ich glaube, dass Josip Juranovic, Aissa Laidouni und Jerome Roussillon alle Spieler sind, die uns besser machen werden. Natürlich entwickeln wir uns auch im Bereich der Transfers. Das ist das Ergebnis der letzten Jahre - wirtschaftlich wie sportlich", sagte Zingler: "Es befassen sich auch Spieler mit unserem Klub, die sich vor drei, vier Jahren noch nicht mit ihm befasst haben."
Ob Isco zu dieser Gruppe zählt? In Sevilla wollte der Spielmacher zu alter Stärke zurückfinden und sich wieder für die spanische Nationalmannschaft, für die er zuletzt im Sommer 2019 auflief, empfehlen - beide Vorhaben misslangen. Wohl auch weil Julen Lopetegui bereits im Oktober als Trainer entlassen wurde. Unter seinem langjährigen Förderer hatte Isco zu Beginn seiner Profi-Karriere das vielleicht größte Highlight seiner Laufbahn erlebt. 2013 führte er Spanien unter Lopeteguis Anleitungen zum Titel bei der U21-Europameisterschaft. Schon 2012 war er als "Golden Boy", also als bester Nachwuchsspieler Europas, ausgezeichnet worden. In der Folge gelang es Isco dann nur noch unregelmäßig, die Erwartungen vollends zu erfüllen - trotz 38 Länderspielen und zahlreicher Titel mit Real.
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