Als 14-Jähriger wechselte der heutige BVB-Star Jadon Sancho innerhalb Englands vom FC Watford zu Manchester City. Offenbar ist es dabei allerdings zu unerlaubten Zahlungen gekommen. Einem Bericht des Spiegel zufolge hat ManCity dem Berater Emeka Obasi 200.000 Euro zukommen lassen - über einen Umweg: der englische Klub hat die Agentur des Sancho-Agenten laut des Medienberichts mit dem Scouting von Spielern in Zentral- und Südamerika beauftragt.
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Erhielt der Sancho-Berater eine Provision?
Denn: Die FIFA verbietet, dass Berater für Wechsel von Jugendlichen Provisionen erhalten. Wie der Spiegel mit Bezug auf das Datenmaterial von Football Leaks berichtet, wurden eben jene 200.000 Euro später intern dennoch als "Aufwendungen" für den Sancho-Deal verbucht. Gab es also womöglich doch eine illegale Provision für Berater Obasi?


Überdies soll sich ManCity bei Sancho einen weiteren unerlaubten Vorteil verschafft haben. Dem Medienbericht zufolge wurde dem England-Juwel bereits im Zuge seines Wechsel von Watford zu den "Citizens" ein Angebot unterbreitet, dass sich auf seine mögliche Zukunft als Premier-League-Profi bezieht. In einem Schreiben aus dem März 2015, das der Spiegel zitiert, ist zu lesen, welches Gehalt Sancho als späterer Profi erhalten soll - inklusive möglichen Vertragsprämien und etwaigen Boni für Einsätze in der Nationalmannschaft. Diese monetären Anreize sind laut FIFA-Statuten bei Nachwuchsspielern ebenfalls nicht gestattet.
ManCity reagiert: "Versuch, dem Klub zu schaden"
Ein Klub-Anwalt soll daraufhin reagiert haben. In einem Brief forderte er ManCity-Verantwortlichen daraufhin, das an Sanchos Vater adressierte Schreiben so anzupassen, dass nicht mehr von einem "Angebot" gesprochen werden könnte.
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Manchester City wehrt sich in einer Stellungnahme vehement gegen die Berichterstattung über den Wechsel des damals 14-Jährigen Sancho. Die Vorwürfe stammten demnach aus "angeblich gehackten oder gestohlenen" Datensätzen - also dem Football-Leaks-Datensatz. "Der Versuch, dem Klub zu schaden, ist organisiert und klar", heißt es in der Stellungnahme weiter.