05. Dezember 2022 / 18:46 Uhr

Deutschland-Schreck Japan versagen die Nerven: Kroatien nach Elfmeter-Krimi im WM-Viertelfinale

Deutschland-Schreck Japan versagen die Nerven: Kroatien nach Elfmeter-Krimi im WM-Viertelfinale

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Vizeweltmeister Kroatien hat das Viertelfinale erreicht.
Vizeweltmeister Kroatien hat das Viertelfinale erreicht. © IMAGO/Agencia EFE
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Nach den Vorrunden-Siegen gegen Deutschland und Spanien hat das japanische WM-Märchen ein dramatisches Ende genommen. Das Team von Trainer Hajime Moriyasu scheiterte gegen Kroatien an den eigenen Nerven – und an Torhüter Dominik Livakovic.

Kroatien steht erneut unter den besten acht Mannschaften der Welt! Der Vize-Weltmeister von 2018 gewann das WM-Achtelfinale gegen Deutschland-Schreck Japan knapp mit 4:2 (0:1, 1:1, 1:1) nach Elfmeterschießen – und trifft im Viertelfinale nun auf den Sieger der Partie zwischen Top-Favorit Brasilien und Überraschungsmannschaft Südkorea. In der ersten Halbzeit geriet das Team von Trainer Zlatko Dalic durch ein Tor des japanischen Stürmers Daizen Maeda zunächst in Rückstand (44.), doch Ex-Bundesliga-Profi Ivan Perisic konnte nach dem Seitenwechsel ausgleichen (55.) und führte sein Team in die Verlängerung. Dort waren große Highlights Mangelware, sodass das Elfmeterschießen über den Einzug ins Viertelfinale entscheiden musste. Kroatien-Keeper Dominik Livakovic avancierte dabei mit drei gehaltenen Elfmetern zum großen Helden, den entscheidenden Versuch vom Punkt verwandelte Mario Pasalic.

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Zu Beginn der Partie standen gleich sechs Bundesliga-Profis auf dem Platz. Bei Japan kehrte Flügelspieler Ritsu Doan in die Startelf zurück. Der Profi des SC Freiburg hatte bei den beiden überraschenden 2:1-Siegen gegen die Ex-Weltmeister Deutschland und Spanien jeweils als Joker ein Tor erzielt und so die Wende nach Rückstand herbeigeführt. Als Doan das bislang einzige Mal startete, verloren die "Samurai Blue" mit 0:1 gegen Außenseiter Costa Rica. Auch Kapitän Maya Yoshida (FC Schalke 04), Stuttgarts Wataru Endo sowie der Frankfurter Europa-League-Sieger Daichi Kamada spielten im Team von Moriyasu von Beginn an.

Vize-Weltmeister Kroatien musste derweil auf den erkrankten Stuttgarter Außenverteidiger Borna Sosa verzichten und hatte daher zunächst nur zwei in Deutschland beschäftigte Fußballer in der Anfangsformation: Andrej Kramaric (1899 Hoffenheim) und Josko Gvardiol (RB Leipzig). Für Sosa rückte Borna Barisic von den Glasgow Rangers in die Startelf.

Perisic kontert Maeda

Beide Mannschaften starteten mit viel Elan in die Partie und spielten direkt mit offenem Visier. Bereits nach drei Minuten hatten die Japaner in Person von Abwehrspieler Shogo Taniguchi die erste gute Gelegenheit, sein Kopfball ging allerdings knapp über das Tor. Keine fünf Minuten später meldeten sich auch die favorisierten Kroaten im Spiel an und scheiterten mit einem Schuss des Ex-Bayern-Stars Ivan Perisic am gut reagierenden Japan-Keeper Shuichi Gonda (8.). In der Folgezeit übernahm der WM-Finalist von 2018 mehr und mehr das Kommando und hatte phasenweise über 70 Prozent Ballbesitz.

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Die beste Kroatien-Chance des ersten Durchgangs vergab Hoffenheim-Profi Andrej Kramaric, der eine von Perisic verlängerte Flanke nur haarscharf verpasste (28.). Yuto Nagatomo störte ihn noch entscheidend. Im Anschluss fanden die Japaner wieder besser ins Spiel und schafften es, die Osteuropäer von ihrem Tor fernzuhalten. Kurz vor der Pause belohnten sie sich dann sogar mit dem Führungstreffer: Nach einer kurz ausgeführten Ecke und einer anschließenden Hereingabe von Doan landete das Spielgerät über Umwege bei Stürmer Maeda, der aus kurzer Distanz vollstreckte (44.).

Nach dem Seitenwechsel startete Kroatien mit viel Wut im Bauch und setzte Japan früh unter Druck. Rund zehn Minuten nach Wiederanpfiff flankte Dejan Lovren dann butterweich auf den Kopf von Perisic, der den Ball aus 13 Metern per Kopf ins untere rechte Eck setzte (55.) – 1:1! Für Perisic war es bereits das sechste Tor bei einer Weltmeisterschaft. Damit zog er mit dem bisherigen kroatischen Rekordtorschützen Davor Suker gleich. In der Folgezeit blieb Kroatien am Drücker, ließ durch Superstar Luka Modric (63.) und den eingewechselten Ante Budimir (66.) aber gute Chancen aus. Japan lauerte weiterhin auf Konter, tat sich im Verlauf des Spiels aber immer schwerer, Lücken in der kroatischen Defensive zu finden.

Kroatien-Keeper Livakovic wird zum großen Helden

Die Schlussphase war geprägt von großem Kampf und intensiven Zweikämpfen, Torchancen gab es allerdings kaum noch. Die Folge: Zum ersten Mal bei dieser WM ging eine Partie in die Verlängerung. In den 30 Extra-Minuten war beiden Mannschaften der hohe Kräfteverschleiß der 90 Minuten deutlich anzumerken. Das Spiel im Al-Janoub Stadium lebte nun von der Spannung – Torraumszenen blieben weiterhin Mangelware. In der ersten Halbzeit der Verlängerung vergab der Japaner Kaoru Mitoma die einzig ernstzunehmende Gelegenheit, sein Distanzschuss stellte Kroatiens Schlussmann Dominik Livakovic aber vor keine großen Probleme (105.). Auch nach dem erneuten Seitenwechsel blieben große Highlights aus. So ging es folgerichtig ins Elfmeterschießen.

Dort behielten die Kroaten die besseren Nerven und zogen ins Viertelfinale der WM ein. Keeper Dominik Livakovic wuchs dabei über sich hinaus und wehrte gleich drei Elfmeter der Japaner ab. Unter anderem vergab auch Schalke-Profi Yoshida vom Punkt. Der Bochumer Takuma Asano verwandelte den einzigen Versuch für Japan. Den entscheidenden Elfmeter für Kroatien verwandelte Mario Pasalic.

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