Joachim Löw hat Kritik an seinem Verzicht auf Stadionbesuche bei Bundesliga-Spielen entschieden zurückgewiesen und die Gründe für diese Entscheidung erklärt. "Wir würden am liebsten zu Fuß in jedes Stadion laufen, wenn wir das machen könnten", betonte der Bundestrainer und verwies dann auf die der Corona-Pandemie geschuldeten schwierigen Umstände: "Es war die klare Anweisung an uns, auch von den Ärzten in der Nationalmannschaft, uns nicht in den Stadien zu begeben." Man wolle weder sich noch andere gefährden. "Es war klar, dass wir das bis zum Jahresende in dieser gefährlichen Situation so umsetzen", meinte der 60-Jährige auf einer Pressekonferenz am Montagnachmittag.
Es müsse sich dennoch niemand sorgen, dass ihm etwas bei der Entwicklung einzelner Spieler entgehe. "Sie können mir glauben, ich kenne die Bundesliga wie meine eigene Westentasche. Wir haben ein super Team, Trainer und Scouts. Wir schauen alle Spiele an. Wir kennen die Stärken und Schwächen unserer Spieler", unterstrich Löw. Man beobachte alle Partien und werte die Daten aus. Daraus ziehe man dann weitere Rückschlüsse und richte auch das Training danach aus.



DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte schon am Sonntag erklärt, warum Löw zuletzt auf Stadionbesuche verzichtete und auch dem Topspiel am Samstag zwischen den Bayern und RB Leipzig (3:3) ferngeblieben war. Man habe das Thema "diskutiert", sich die Frage gestellt, was man in der aufgrund der Corona-Pandemie "schwierigen Situation" tun solle und Rücksprache mit DFB-Arzt Tim Meyer gehalten. Daraufhin habe man entschieden, auf Reisen zu verzichten. Löw habe das Spiel zwischen Bayern und Leipzig "im Fernsehen zu Hause" verfolgt, erklärte Bierhoff: "Ich kann garantieren: Es wird jeder Spieler verfolgt und aus der Ferne analysiert."
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