Heute ist zwar erst der 12. Januar, aber ich möchte dennoch schon den sinnlosesten Wettbewerb des Jahres 2021 küren: die FIFA-Klub-WM, die in einem Monat in Katar stattfindet.
Morgen holt der FC Bayern ja sein DFB-Pokalspiel gegen Kiel aus dem Dezember nach. Die Bayern hatten eine Verlegung beantragt, wegen des vollgepackten Terminkalenders in dieser Pandemiesaison. Auch wenn die Verlegung von manchem Bundesliga-Manager hinter vorgehaltener Hand als „Lex Bayern“ kritisiert wurde, ist das Motiv ja ein ehrenwertes: die Spieler zu entlasten. Weniger Verletzungen zu riskieren.
Was ich mich nur frage: Wenn die Belastung für die Spieler doch so hoch ist – müsste man dann nicht in dieser speziellen Saison Wettbewerbe, die es nicht unbedingt braucht, streichen? Allen voran: die Klub-WM? Für dieses Miniturnier von begrenztem sportlichen Wert müssen die Bayern extra nach Katar fliegen. Dort haben sie zwei Spiele, im schlechtesten Fall mit Verlängerung. Die Bundesliga pausiert natürlich nicht, sodass die Bayern zwischen dem 5. und 15. Februar vier Spiele in zehn Tagen runterreißen müssen – plus Reisestrapazen.



Statt sich über diesen Irrsinn zu beklagen, sagt Karl-Heinz Rummenigge: „Ich möchte mich bei der FIFA und ihrem Präsidenten Gianni Infantino bedanken, dass es auch in Zeiten von Corona möglich ist, um diesen Titel zu spielen.“ Der FIFA geht’s natürlich ums Geld. Den Bayern auch? Rummenigge versichert: Nein, nein, es gehe nur um den Titel. Muss das denn sein, so ein Klub-WM-Titel in Corona-Zeiten? Wer Pokalspiele verlegen lässt, um Spieler zu entlasten, der muss sich diese Frage erst recht stellen lassen.
Immer dienstags wechseln sich an dieser Stelle Bestseller-Autor Ronald Reng, der Ex-Schiedsrichter und heutiger Motivationscoach Babak Rafati, Sky-Kommentator Wolff Fuss und Jochen Breyer, Moderator des ZDF-„Sportstudios“, mit Meinungsbeiträgen ab. Sie sind alle Kolumnisten des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND).