Hätten die Spieler der AS Rom doch nur mal dasselbe Feuer auf dem Platz gezeigt, wie ihr Trainer an der Seitenlinie. Der italienische Hauptstadt-Klub blamierte sich am Dienstagabend beim Tabellenschlusslicht US Cremonese, das nach 23 sieglosen Spielen am Stück tatsächlich mal wieder einen Sieg (2:1) in der Serie A feierte. Zu allem Übel verlor die Roma neben dem Spiel auch noch ihren Chefcoach José Mourinho.
Dem Portugiesen brannten nur wenige Sekunden nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte die Sicherungen durch. Nach einem vermeintlichen Foul an seinem Spieler Marash Kumbulla beschwerte er sich offenbar so vehement beim vierten Offiziellen Marco Serra, dass Schiedsrichter Marco Picchini ihm die Rote Karte zeigte. Für Mourinho kein Novum: Es war bereits der dritte Platzverweis für den 60-Jährigen in der laufenden Saison.
Im Anschluss musste Mourinho die Schmach seiner Mannschaft von der Tribüne miterleben. Die Halbzeitführung der Gastgeber durch Frank Tsadjout aus der 17. Minute glich Leandro Spinazzola in der 71. zwar zunächst noch aus, doch kurz vor Ende traf Daniel Ciofani per Elfmeter zum Sieg für den Außenseiter.
Auch wenn es zur Gewohnheit wird, war Mourinho nach dem Spiel enorm aufgebracht und fühlte sich offenbar zu unrecht des Feldes verwiesen. Er kündigte an, gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen: "Ich bin zwar emotional, aber nicht verrückt. Es ist etwas Gravierendes passiert. Jetzt will ich prüfen, ob ich mich rechtlich verteidigen kann", sagte er laut italienischen Medien und erhob zudem schwere Vorwürfe gegen den vierten Offiziellen, auf dessen Hinweis er auf die Tribüne geschickt worden war:"Serra hat sich nicht ehrlich verhalten, ich habe keinerlei Respekt vor ihm."
Ob und wie lange Wiederholungstäter Mourinho gesperrt wird, war am Mittwoch noch nicht bekannt.
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