Die DFB-Nominierung von Josha Vagnoman sorgt bei Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann für große Verwunderung. "Bundestrainer Hansi Flick hat letzte Woche noch gesagt, dass im Tor das Leistungsprinzip gilt, deshalb war es schon überraschend, dass ein Spieler, der beim Tabellenvorletzten keine Rolle spielt, berufen wird", sagte der Sky-Experte über den Außenverteidiger des VfB Stuttgart, der am Samstag im Spiel der Schwaben gegen den VfL Wolfsburg wie schon in den beiden vorangegangenen Partien zunächst auf der Bank Platz nehmen musste und in der 62. Minute für Waldemar Anton eingewechselt wurde. Seinen bislang letzten Startelf-Einsatz hatte Vagnoman im Achtelfinale des DFB-Pokals am 31. Januar beim Zweitligisten SC Paderborn (2:1).

Flick berief den 22-Jährigen dennoch erstmals in den DFB-Kader, womit Vagnoman am 25. März in Mainz gegen Peru oder drei Tage später in Köln gegen Belgien sein Debüt in der A-Nationalmannschaft geben könnte. Der Abwehrspieler habe zwar in Stuttgart zuletzt zwar kaum gespielt, gestand Flick, doch Vagnoman sei ein Verteidiger, der seine Rolle "sehr modern interpretiert". Insgesamt kam der VfB-Profi in der laufenden Saison zu lediglich 14 Bundesliga-Einsätzen. Allerdings war er zwischenzeitlich wochenlang von einer Knöchelverletzung ausgebremst worden.

Wehrle erklärt VfB-Verzicht auf Vagnoman

"Er war in den letzten Wochen immer wieder angeschlagen, deshalb haben wir eine andere, gute Formation gefunden. Trotzdem ist Josh bei jeder Einheit dabei und zeigt, was er kann und will", meinte VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle am Samstag bei Sky: "Er hat auch für die U21-Nationalmannschaft immer gute Leistungen gezeigt und wir freuen uns, dass er dafür belohnt und berufen wurde. Ich bin davon überzeugt, dass er für den VfB Stuttgart noch viele wichtige und gute Spiele absolvieren wird." Vagnoman war vor der laufenden Saison für eine Ablöse von 3,5 Millionen Euro vom Hamburger SV zu den Schwaben gekommen.