14. November 2022 / 16:58 Uhr

Kimmich-Geständnis: Wie der DFB-Star aus dem peinlichen WM-Aus 2018 Motivation zieht

Kimmich-Geständnis: Wie der DFB-Star aus dem peinlichen WM-Aus 2018 Motivation zieht

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Joshua Kimmich gibt sich vor der anstehenden Weltmeisterschaft hochmotiviert.
Joshua Kimmich gibt sich vor der anstehenden Weltmeisterschaft hochmotiviert. © IMAGO/Sportfoto Rudel (Montage)
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Für Joshua Kimmich ist die WM-Enttäuschung der deutschen Nationalmannschaft von 2018 immer noch allgegenwärtig. Bei der anstehenden Weltmeisterschaft in Katar soll es besser laufen. Der Star des FC Bayern nimmt sich vor dem Turnier selbst in die Pflicht.

Nationalspieler Joshua Kimmich will aus dem peinlichen Vorrunden-Aus bei der WM 2018 in Russland Motivation für das anstehende Turnier in Katar ziehen. "Jene Weltmeisterschaft war die erste richtig große Enttäuschung in meiner Karriere. So down war ich im Fußball noch nie. Körperlich ging es mir zwar gut, aber mental habe ich einige Wochen gebraucht, um mich davon zu erholen. Ich trage diese Enttäuschung noch immer mit mir herum", schrieb der Mittelfeldstratege des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München in einem Beitrag für theplayerstribune.com (Montag).

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2018 war Deutschland bei Kimmichs erster WM-Teilnahme als Titelverteidiger in der Vorrunde als Gruppenletzter gescheitert. "Ich warte nun seit viereinhalb Jahren auf eine neue Chance", sagte der 27-Jährige. Das Problem vor vier Jahren: "Wir hatten starke Einzelspieler, aber kein starkes Team. Auf diesem Level reicht es nicht aus, wenn es heißt: 'Oh, dieser Spieler ist talentiert … und der hat die Champions League gewonnen … und die haben beim letzten Mal den WM-Pokal in die Höhe gestemmt.' Es muss einfach alles passen", so der Mittelfeldspieler weiter. "Das war 2018 irgendwie nicht der Fall. Nichts hat funktioniert. In jenem Sommer habe ich gelernt, was ein echtes Team ausmacht."

Damit das der DFB-Auswahl bei der WM vom 20. November bis 18. Dezember nicht wieder passiert, könnte laut Kimmich vor allem die Einstellung bei seinem Klub helfen. "All das, was uns mit der DFB-Elf bei der WM 2018 fehlte, hatten wir zwei Jahre später beim FC Bayern", erklärte Kimmich, der auch im Team von Bundestrainer Hansi Flick eine zentrale Rolle spielt. Die Einstellung der Bayern-Spieler, trotz zahlreicher Titel jedes Spiel gewinnen zu wollen, sei ihm "derart in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich im Training nicht zurückziehen und mich entspannen kann. Selbst, wenn ich wollte – es geht nicht. Irgendwas in mir lässt mich immer mindestens 100 % geben!" Im Fußball gebe es nur zwei Spiele, die wirklich wichtig seien: das letzte und das nächste.

Kimmich: "Druck mit der Nationalmannschaft noch etwas größer" als beim FC Bayern

Der Druck jetzt bei der WM sei so wie beim FC Bayern. "Der einzige Unterschied ist, dass der Druck mit der Nationalmannschaft noch etwas größer ist, denn wir laufen dem Erfolg nun seit geraumer Zeit hinterher. Und als Spieler bekommst du nicht so viele Möglichkeiten, einen Titel für dein Land zu holen", sagte Kimmich. Vielleicht haben man in der Vergangenheit zu viel über den Titel geredet und den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht. "In diesem Winter weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie Erfolg aussehen kann. Vielleicht herrscht eine andere Erwartungshaltung, vielleicht ist das gar nicht schlecht", sagte Kimmich.

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