Die Weltmeisterschaft in Katar befindet sich auf der Zielgeraden. Viele sprechen vor dem Finale zwischen Frankreich und Argentinien am Sonntag über Kylian Mbappé und Lionel Messi – und das völlig zu Recht. Beide haben dem Turnier ihren Stempel aufgedrückt. Ich möchte mich aber einem anderen Spieler widmen: Jude Bellingham. Auch wenn für den BVB-Star mit der englischen Nationalmannschaft schon im Viertelfinale Schluss war, hat mich der 19-Jährige einmal mehr beeindruckt. Seine Auftritte waren der beste Beleg für die rasant schnelle Entwicklung, die er schon in den vergangenen Monaten hingelegt hat. Noch mehr als vor dem Turnier wird nun darüber diskutiert, wo Bellingahms sportliche Zukunft liegt.
Für mich ist klar: Er könnte bei jedem Top-Klub dieser Welt spielen und steht im kommenden Sommer vor einer großen Entscheidung. An einen Winter-Transfer glaube ich nicht. Sein Vertrag bei Borussia Dortmund läuft bis 2025 und beinhaltet keine Ausstiegsklausel. Allein dieser Fakt zeigt, was das für ein toller Junge ist. Er weiß, was er dem Verein zu verdanken hat und ermöglicht dem BVB so einen großen Zahltag. 100 bis 150 Millionen Euro werden für die Dienste des Mittelfeldspielers wohl den Besitzer wechseln. Dass Bellingham über das Saisonende hinaus in Dortmund bleibt, kann ich mir nicht vorstellen. Zu groß ist das Interesse anderer Verein und mit jedem Jahr, das sein Vertrag weniger läuft, sinkt die Ablöse.
Auch wenn die Beträge natürlich irrsinnig sind, ist Bellingham im Vergleich zu manch anderem Deal jeden Cent wert. Er ist schon jetzt ein absoluter Führungsspieler, der immer - wirklich immer - gewinnen will. Man kann durchaus davon sprechen, dass er das "Bayern-Gen" besitzt. Einen Transfer nach München würde ich aufgrund der hohen Ablöse aber ausschließen. Ich denke, dass Bellinghams Weg in seine englische Heimat in die Premier League führen wird. Dort muss er an einigen Schwächen arbeiten – denn trotz seiner enormen Qualität gibt es ein paar Dinge, die mir nicht so gut gefallen.
Wenn er damit aufhört, zu lamentieren, nach Fouls zu lange am Boden zu bleiben und weniger den Dialog mit den Zuschauenden zu suchen, wäre er noch besser. Wichtig zudem: Bellingham geht in jedem Spiel und in jeder Szene an seine Grenzen. Das ist zwar löblich, aber nicht immer erforderlich. Zumal so das Risiko einer schweren Verletzung zum ständigen Begleiter wird. Er muss seine Kräfte zuweilen besser dosieren. Gelingt ihm dies, wird er ein absoluter Top-Star, der Englands Nationalmannschaft in den kommenden Jahren zu einem EM- oder WM-Titel führt.
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