Ob Julian Nagelsmann sich tatsächlich der genauen Bedeutung des Wortes "Pack" bewusst war, als der Bayern-Trainer nach der Niederlage in Gladbach wutentbrannt an den Journalisten vorbeistapfte und in Richtung Schiedsrichtergespann unter anderem pöbelte "weichgespültes Pack"? Laut Duden bezeichnet man als solches, "eine Menschengruppe, die als asozial oder verkommen abgelehnt wird".
Man darf davon ausgehen, dass er diese Herabwürdigung nicht wörtlich gemeint haben dürfte, dennoch gibt es keine Entschuldigung für sein Verhalten.
Nagelsmanns "Entschuldigung" kommt nicht glaubhaft rüber
Man kann zweifellos über den frühen Platzverweis für Dayot Upamecano diskutieren - genau wie übrigens über den möglichen Handelfmeter, der den Gastgebern verweigert wurde. Doch Nagelsmann darf dennoch nicht so beleidigend reagieren, zumal er ganz genau wusste, dass alle wartenden Medienschaffenden seinen Ausraster aus nächster Nähe mitbekommen.
Zwar ruderte der 35-Jährige später in den sozialen Medien zurück, glaubhaft kam seine "Entschuldigung" zuvor bei der PK aber nicht rüber. Der DFB muss und wird wohl ein Verfahren einleiten, eine Geldstrafe oder sogar eine Spielsperre drohen - zur Unzeit.
Nagelsmann lag gegen Gladbach auch mit Rotation und Wechseln daneben
Gerade hatten die Bayern mit dem 1:0-Erfolg bei PSG nach den vielen Nebenkriegsschauplätzen für etwas Ruhe gesorgt. Nach dem 2:3 bei Angstgegner Gladbach könnte der Abo-Meister am Sonntag nun sogar die Tabellenführung verlieren.
Nagelsmann steht unter Druck, weiß, dass er liefern muss - und er hat die Nerven verloren. Auch mit seiner Rotation und den Auswechslungen lag er am Samstag daneben. Und hat mit seinem verbalen Ausrutscher erneut ein außersportliches Thema aufgemacht, dass den Klub noch weiter beschäftigen wird.
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