Das Achtelfinalrückspiel der Champions League zwischen RB Leipzig und Tottenham Hotspur am Dienstagabend darf nach einer Entscheidung der Stadt Leipzig vor Zuschauern angepfiffen werden. Ob das auch für das nächste Bundesliga-Heimspiel in der Red Bull Arena am Samstag gegen den SC Freiburg gilt, ist aktuell noch offen. In Nordrhein-Westfalen kündigten Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) am Sonntag an, Veranstaltungen ab 1000 Menschen nicht mehr genehmigen zu lassen. Auch die DFL hält einen Bundesliga-Spieltag mit Zuschauern inzwischen für „nicht realistisch“.
Nagelsmann sieht es in der Champions League nicht so eng
RB-Coach Julian Nagelsmann sprach sich vor diesem Hintergrund für eine für alle Vereine faire und einheitliche Regelung aus, um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden. „Da darf man in meinen Augen nicht unterscheiden zwischen Bundesländern, wo mehr Infizierte aktuell leben und zwischen Bundesländern, wo weniger Infizierte leben“, sagte der 32-Jährige am Montagnachmittag.
Soll heißen: Sollte es in NRW tatsächlich zu Geisterspielen kommen, sollten alle anderen Partien im Oberhaus ebenfalls vor leeren Rängen ausgetragen werden – und damit auch die Begegnung gegen den SC Freiburg in Leipzig. In der Champions League sei das ein bisschen anders, führte Nagelsmann weiter aus, weil es nur ein Spiel gegen einen Gegner sei.



Klostermann freut sich über Publikum
Grundsätzlich war der Fußball-Lehrer aber glücklich, dass die Leipziger Anhänger ins Stadion dürfen. „Es wäre ein Nachteil gewesen, wenn wir in Leipzig ohne Fans spielen müssen und Tottenham in London mit Fans spielen durfte“, sagte er. Auch die 2200 Spurs-Fans dürften die Nachricht erleichtert aufgenommen haben. Der Verein will am Dienstagvormittag über weitere Handlungsempfehlungen und Zusatzmaßnahmen informieren.



Für die RBL-Profis gilt weiter ein Verbot, Autogramme zu schreiben, der VIP-Bereich bleibt Tabu, die Begrüßungsformen wurden - wie immer in der Grippesaison - angepasst. Ellenbogengruß statt Händeschütteln. Verteidiger Lukas Klostermann zeigte sich froh, dass er nicht nur vor seinen Teamkollegen, dem Gegner, Betreuern und Journalisten kicken muss. Mit den Fans im Rücken könne man die notwendigen Prozente rauskitzeln, so seine Hoffnung, um „dann nach Möglichkeit eine Runde weiter zu kommen“.
Anzeige: Erlebe die Relegation zwischen dem SV Wehen Wiesbaden und Arminia Bielefeld auf WOW und fiebere live mit!