Das konnte sich sehen lassen, 1. FC Germania Egestorf/Langreder eSports. Für den Verein und die noch jung im Amt stehenden Spartenleiter Sascha Derr und Fabian Miszczyk war es das erste veranstaltete eSports-Turnier, das im Barsinghäuser Zechensaal in dem 17-jährigen Julian Schüffler einen würdigen Sieger fand.
Schüffler setzte sich im Finale gegen Marvin Konopka, der Lokalmatador Delil Sincar im Achtelfinale durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 2:1 bezwingen konnte, mit 4:1 durch. Kurioserweise bezwang der 17-Jährige damit bereits den zweiten Konopka an diesem Abend: Im Halbfinale bezwang er Marvins Bruder Philipp und unterband somit ein Familienduell im Finale.
Schüffler gewann neben dem von den 32 Teilnehmern heißbegehrten SPORTBUZZER-Cup einen goldenen PS4-Controller sowie ein Germania-eSports-Trikot. Obendrauf bekam der Sieger noch 100 Euro Guthaben für sein PS4-Konto. Worin er die investieren wird? „Davon werden erst mal ein paar Packs bei Ultimate Team gezogen“, sagte der beste Spieler des Turniers und grinste dabei.
Hohes Niveau im Zechensaal
FIFA-Profi Alexander „KnuSper“ Kneußel attestierte dem Turnier ein hohes Niveau. „Da waren schon ein paar knackige Partien dabei“, lobte Kneußel die Fähigkeiten der Spieler. Er habe dem Sieger ab dem Viertelfinale ein wenig über die Schulter geschaut und sich gedacht: „Der hat Potenzial, aus dem kann was werden“. Jetzt müsse er sich warm anziehen vor der neuen Konkurrenz, denn mit ein wenig Training, „wird aus Julian was“.
Spartenleiter Sascha Derr sah es ähnlich wie Kneußel: „Es waren wirklich sehr, sehr viele gute Spieler dabei“. Er habe sich das eine oder andere Spiel auch über die volle Distanz angeschaut und die Qualität sei wirklich sehr hoch gewesen. „Und ich glaube, wir haben hier einen Sieger sitzen, der das Turnier völlig verdient gewonnen hat. Wir können mit unserem ersten Turnier also absolut zufrieden sein“, unterstrich Derr.
Bilder vom ersten FIFA-eSports-Cup des 1.FC Germania Egestorf/Langreder
Eine gelungene Veranstaltung
„Wir sind sehr froh darüber, dass alles so reibungslos ablief“, freute sich Fabian Miszczyk nach der Siegerehrung. Die Teilnehmer seien sehr zufrieden gewesen und hätten nur positives Feedback gegeben, „das ist für uns als Veranstalter die Hauptsache gewesen“, fuhr Miszczyk fort. Imponierend war, wie fair die Kontrahenten während des gesamten Verlaufs miteinander umgingen: keine Häme, keine Schadenfreude, stattdessen Tipps und Anerkennung für gute Leistungen.
Der ganze Stress drumherum habe sich somit gelohnt. „Schauen wir mal, wie viele von den Teilnehmern sich jetzt bei uns anmelden und vielleicht haben wir ja bald mit Julian einen Fifa-Profi unter Vertrag“, scherzte der Spartenleiter. Ein Spieler hat auf dem Turnier bereits einen Antrag gestellt, viele weitere Spieler signalisierten Interesse an einem Engagement bei der Germania.
Derr und Sincar trotzdem zufrieden
Für die beiden Vertreter der Germania eSport-Sparte lief es am Controller jedoch nicht ganz so gut wie aus organisatorischer Sicht. Sascha Derr verlor bei Punkt- und Torgleichheit sein entscheidendes drittes Spiel in der Gruppenphase mit 1:2. „Ich hatte mit dir (gemeint ist Marcel Seniw, Anm. d. Red.) ja auch einen schweren Gruppengegner – war 'ne enge Kiste“, scherzte er, denn ausgerechnet der Sportbuzzer-Reporter, den er später im Auto wieder mit nach Hannover nahm, zog durch den Sieg im letzten Gruppenspiel über Derr ins Achtelfinale ein. Dem 28-Jährigen kommt zu Gute, dass er als Moderator der Veranstaltung eigentlich gar nicht antreten sollte, aber ein Teilnehmer erschien nicht und so sprang er spontan ein. „Es hat trotzdem enorm Spaß gemacht“, freute sich Derr.
Delili Sincar wirkte nach dem Turnier ein wenig geknickt, schließlich verlor er im Achtelfinale unglücklich gegen den späteren Finalisten Konopka. „Drei- oder viermal Aluminium - und in der Nachspielzeit krieg ich dann das 1:2. Echt Schade, Chancen waren genug da“, stellte er fest. In einer kleinen Talkrunde nach dem Turnier konnte er aber schon wieder scherzen. „Ich habe leider eine Reibe gegen den Gewinner bekommen“, spielte Sincar auf die 1:5-Niederlage in der Gruppenphase gegen den späteren Sieger Julian Schüffler an. Er habe schon da gemerkt, dass Julian weit kommen werde. Ein Lob hatte er noch für die Organisation der Veranstaltung über, auch wenn er noch grinsend einschob: „Ich habe halt nur nicht gewonnen“.
Das Finale im Livestream
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