Jürgen Klinsmann ist nach zehn Jahren zurück in der Bundesliga! Der Weltmeister und frühere Bundestrainer steigt bei Hertha BSC ein - als Mitglied des Aufsichtsrates. Das bestätigte der ambitionierte Hauptstadtklub am Freitagmittag. Die Nachricht, dass sich Klinsmann künftig bei der Hertha engagieren würde, war am Donnerstagabend erstmals durchgesickert und wurde nahezu umgehend von Klinsmanns Berateragentur bestätigt.
Herthas Aufsichtsratschef Karl Kauermann hat die überraschende Verpflichtung des 55-Jährigen für das Kontrollgremium nun als "sehr gute Lösung" bezeichnet. Laut Bild ist Klinsmann inzwischen gut mit dem Hertha-Investor Lars Windhorst befreundet, der am Freitag mit seiner Investmentfirma Tennor weitere 12,4 Prozent an Klub-Anteilen der KGaA erworben hat. "Die gelungene Aufstockung der Anteile von Tennor freut mich", betonte Kauermann, der die "fachliche Verstärkung" Klinsmann einen "ausgewiesenen Fachmann" nannte.
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Windhorst und Klinsmann sollen am Samstag erstmals gemeinsam auftreten
Klinsmann wird in Berlin Teil eines neunköpfigen Gremiums, in dem Windhorst insgesamt vier Plätze zustehen. Windhorst hatte für insgesamt 125 Millionen Euro 37,5 Prozent der Anteile erworben, gibt für die weiteren 12,4 Prozent nun erneut knapp 100 Millionen Euro aus. Windhorst, der nun 49,9 Prozent der KgaA kontrolliert, und Klinsmann sollen dem Bericht zufolge am Samstag im Olympiastadion beim Spiel gegen RB Leipzig ihren ersten gemeinsamen öffentlichen Auftritt haben.


Windhorst und Klinsmann, dessen Sohn Jonathan von 2017 bis 2019 für die Berliner aktiv war, sollen sich vor einiger Zeit in Berlin kennengelernt haben und stehen seitdem intensiv in Kontakt. Der ehemalige Bundestrainer (2004 bis 2006) war unter anderem auch als Vorstandschef beim VfB Stuttgart sowie als Nationaltrainer von Ecuador im Gespräch.
Der ehemalige Stürmer, der 1990 mit Deutschland Weltmeister wurde, hatte zuletzt in der Saison 2008/09 in der Bundesliga gearbeitet, als er erfolglos den FC Bayern trainierte. Anschließend arbeitete er fünf Jahre lang als Chefcoach der USA.
Eigentlich wollte der WM-Dritte von 2006 wieder als Trainer arbeiten. "Es kann ein Verein in Europa infrage kommen, aber auch eine Nationalmannschaft in Südamerika oder Asien. Dementsprechend werde ich mein Leben umorganisieren", sagte Klinsmann im September bei t-online.de. Er sei „total flexibel“, was seine Zukunft angehe, erklärte der 55-Jährige.