Regensburg/Dresden. Dynamo Dresden hat im Zweitliga-Spiel bei Jahn Regensburg zwar lange gut mitgehalten, die Partie aber durch zwei Gegentreffer in der Schlussviertelstunde mit 1:3 verloren. Vor 3802 Zuschauern im Jahn-Stadion gingen die Oberpfälzer in der 34. Minute durch Saller in Führung, Christoph Daferner mit seinem siebenten Zweitliga-Saisontor glich kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs aus (47.). Mit einem Doppelschlag der kurz zuvor eingewechselten Caliskaner (80.) und Makridis (82.) entschieden die Gastgeber das Spiel für sich und konnten damit erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt wieder ein Spiel gegen ihren Angstgegner aus Sachsen gewinnen.
Schrecksekunde zu Beginn
Im Vergleich zu dem wichtigen 1:0-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf fünf Tage zuvor nahm SGD-Cheftrainer Alexander Schmidt vier Wechsel in seiner Anfangsformation vor: Für Ehlers, Herrmann (beide positiv auf Corona getestet in Quarantäne), Akoto und Schröter (beide Bank) begannen Antonis Aidonis in der Innenverteidigung, Paul Will und Heinz Mörschel im Mittelfeld sowie Linksverteidiger Guram Giorbelidze. Der Georgier kam damit zu seinem Startelfdebüt bei den Schwarz-Gelben – und überzeugte.
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Die rund 400 mitgereisten Dresdner Fans, die sich zuvor zu einem guten Teil auf Einladung von Tim Knipping in dessen Regensburger Restaurant gestärkt hatten, mussten zunächst eine Schrecksekunde überstehen: Robin Becker spielte einen forschen Rückpass, den Torwart Kevin Broll aber gerade noch vorm eigenen Gehäuse abfing (3.). Doch die Gäste aus Sachsen fanden gut ins Spiel. Sie hatten anfangs ein optisches Übergewicht, aber keine klaren Torchancen. Anders der SSV Jahn: Nach einer Ecke nahm Guwara den Ball am zweiten Pfosten direkt, schoss aber oben links vorbei (12.).
In Minute 16 hätte Regensburg eigentlich in Führung gehen müssen, doch nachdem Robin Becker zunächst Singhs ersten Schuss geblockt hatte, drosch der neuseeländische Jahn-Profi seinen Nachschuss ohne Not über den Kasten. In der Folge musste Schlussmann Broll auch bei Versuchen von Albers (23.) und Guwara (26.) eingreifen. Die Dynamos wurden dagegen am ehesten durch Königsdörffer gefährlich, doch seinen Distanzschuss (31.) und auch einen Kopfball (33.) konnte Jahn-Keeper Meyer problemlos parieren. An guten Gelegenheiten verzeichneten die Hausherren ein Plus.
Dynamo bleibt am Drücker
Folgerichtig gingen sie auch in Führung. Sollbauer kam im Luftduell gegen Beste zu spät und ging zu Boden. Singh flankte und Saller donnerte den Ball am zweiten Pfosten volley ins kurze Eck (34.). Schiedsrichter Lasse Koslowski wartete noch ein mögliches Veto vom Videoassistenten ab, doch auch der hatte an Bestes Zweikampfführung gegen Sollbauer nichts auszusetzen. Und so liefen die Dresdner ab nun einem 0:1-Rückstand hinterher. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Daferner eine gute Ausgleichschance, sein Schuss aus spitzem Winkel war aber zu schlaff und unplatziert, um für ernste Gefahr zu sorgen (44.).
Zur Pause lag Dynamo in einem recht ausgeglichenen Spiel knapp zurück. Mit Beginn der zweiten Halbzeit kamen Michael Akoto und Morris Schröter neu in die Partie, Antonis Aidonis und Paul Will blieben dafür in der Kabine. Und der Wechsel machte sich sofort bezahlt. Akoto schickte Schröter auf dem rechten Flügel. Daferner veredelte dessen gute Flanke mit einem Kopfball aus fünf Metern am ersten Pfosten zum Ausgleich (47.). Alles wieder offen. Und die SGD war nun prima im Spiel, agierte gut nach vorn. Die Gastgeber dagegen schienen zunächst etwas verunsichert vom guten Wiederbeginn des Aufsteigers.
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Nach einer gespielten Stunde die nächste gute Nachricht aus Sicht der Gäste: Patrick Weihrauch feierte nach einer im Januar erlittenen Verletzung am Knöchel endlich sein Comeback und wurde von den Fans mit Sprechchören begrüßt. Heinz Mörschel musste dafür vom Feld (60.). Die Dresdner blieben am Drücker. Nach einem Konter über den spritzigen Giorbelidze fand Borrello mit seiner Flanke Daferner, doch der brachte den Ball diesmal per Kopf nicht aufs Tor (65.). Das hätte sogar die Gästeführung sein können – und war Borrellos letzte Aktion, denn der Australier machte in der 67. Minute für Julius Kade Platz.
Doppelschlag zur Niederlage
Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic war ein mögliches Remis gegen den Aufsteiger aus Sachsen zu wenig. Er setzte nun alles auf eine Karte und brachte drei neue Offensivleute für die Schlussviertelstunde: Caliskaner, Makridis und Zwarts (75.). Und damit wechselte er den Heimsieg ein, denn Alexander Schmidt konnte nicht mit zusätzlichen Defensivkräften reagieren. Er musste nun den von Krämpfen geplagten Giorbelidze vom Feld nehmen. Chris Löwe kam nach überstandener Corona-Infektion für ihn in die Partie. Der fünfte und letzte Wechsel der SGD, der bereitstehende Pascal Sohm musste zurück auf die Bank.



Und kaum war Löwe auf dem Feld, geriet die Sportgemeinschaft ins Hintertreffen. Der eingewechselte Caliskaner stieg bei einer Ecke am höchsten und brachte den Jahn mit 2:1 in Führung (80.). Und damit nicht genug. Makridis ließ bei seiner Ballannahme den mit Innenverteidigeraufgaben betrauten Julius Kade ins Leere laufen und zog dann trocken ins Eck zum 3:1 ab (82.). Das war die Entscheidung, auch wenn Dynamo durch Königsdürffer (87.) und Daferner (88.) durchaus noch mal gute Chancen wenigstens zum Anschlusstreffer hatte. Nach zwei Minuten Nachspielzeit war Schluss. Die durch Corona geschwächten Dynamos erleiden einen Rückschlag. Regensburg springt in der Tabelle auf Rang zwei.
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