Nach dem bereits 20. Trainerwechsel seit 2010 (Stefan Reisinger folgte auf den glücklosen Heiko Vogel) steht der KFC Uerdingen erneut in den Schlagzeilen. Diesmal geht es um Vereins-Präsident Mikhail Ponomarev. Nach Informationen des Express sollen sich dramatische Szenen in der Kabine des Drittligisten nach der 0:3-Heimpleite gegen Aufsteiger Waldhof Mannheim abgespielt haben. In einer Audiodatei, die auch der Bild und Rheinischen Post vorliegen soll, berichtet Uerdingen-Profi Manuel Konrad von den Vorkommnissen.
Die krassesten Ausraster im Profifußball
"Ich hatte ja schon viele Ansprachen. Aber der ist so eskaliert, so ein Monster habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt", schilderte Konrad auf der Datei. Der Express schrieb weiter dazu: "Ponomarev soll minutenlang gebrüllt haben, währenddessen einen Tisch durch die Gegend getreten und mit der Faust gegen den Kühlschrank geschlagen haben." Zudem sollen Beleidigungen wie "Arschloch" oder "Idiot" gefallen sein. "Das war geisteskrank. Hätte der ein Messer gehabt, der hätte uns alle gemetzelt", so der Spieler in seiner Sprachnachricht.



Konrad zeigt im Nachhinein Verständnis für die Aktion von Ponomarev
Inzwischen hat sich Konrad dazu bekannt, die Whatsapp-Sprachnachricht in Umlauf gebracht zu haben. "Richtig ist, dass Präsident Ponomarev nach dem Spiel in der Kabine war und uns den Marsch geblasen hat", erklärte er später gegenüber der Rheinischen Post. Im Nachhinein zeigt er sogar Verständnis für den Ausraster des mächtigen Klub-Bosses. "Er steckt viel Geld in den Verein, und derzeit stehen Investition und Ertrag in einem krassen Missverhältnis." Ob Konrad für seine Aktion bestraft wird, ist noch nicht klar.
Der ambitionierte Klub steht in der 3. Liga nur auf dem 17. Tabellenplatz und läuft seinen Ansprüchen meilenweit hinterher. Diese erneuten Negativschlagzeilen werten den sportlichen Eindruck nur noch weiter ab.