Der Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, Fernando Carro, hält bei einem möglichen Verkauf von Supertalent Kai Havertz (20) eine Ablösesumme von mehr als 100 Millionen Euro realistisch. "Warum nicht? João Félix hat Atlético Madrid 126 Millionen Euro gekostet - und Kai Havertz sehe ich keinesfalls schlechter", sagte der 55-Jährige der Düsseldorfer Rheinischen Post. Carro geht davon aus, dass Bayer Nationalspieler Havertz vor Vertragsende 2022 verkaufen muss. "Wir können ihm nicht das anbieten, was andere Vereine können, um mit ihm zu verlängern. Angesichts seiner Vertragsdauer müssen wir damit rechnen, dass er uns entweder kommenden Sommer oder in dem darauf verlässt", sagte der frühere Bertelsmann-Manager.
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Carro sieht Atlético als Vorbild
Bei seinem Vorhaben, Bayer 04 international in die Reihe der Top-Klubs zu hieven, sieht Carro Atlético Madrid, am Mittwoch (21 Uhr) Gruppengegner in der Champions League, als Vorbild. "Sie bestechen durch Kontinuität auf der Trainerposition, sie haben eine beeindruckende Sieger-Mentalität entwickelt und sind als globale Klub-Marke hervorragend aufgestellt. In Spanien ist Atlético hinter Real und dem FC Barcelona die klare Nummer drei und hat in den vergangenen Jahren nationale und internationale Titel gesammelt. Wenn mir jemand versichern könnte, dass sich Bayer Leverkusen in Deutschland hinter Dortmund und München etabliert und auch Titel gewinnt, würde ich das sofort unterschreiben", sagte Carro.



Zuletzt wurde immer wieder von einem möglichen Interesse des FC Bayern an dem Ausnahmetalent berichtet. Bezüglich seiner eigenen Zukunft bezog Havertz in einem Interview mit der spanischen Zeitung Marca Stellung: "Bayern ist möglicherweise der größte Klub in Deutschland und es gab viele Spieler, die dort auch nach einem Wechsel in jungen Jahren erfolgreich waren. Deshalb werde ich auch mit Bayern in Verbindung gebracht, ", so Havertz. Seine Zukunft lässt der Leverkusen-Star jedoch bewusst offen: "Wir werden sehen, was passiert", so sein knapper Kommentar.
Kai Havertz: Keine klare Transfer-Absage
Eine klare Wechsel-Absage seitens Havertz klingt allerdings anders - auch, weil der 20-Jährige noch nachschob: "Eines ist jedoch klar: Wenn du in Deutschland ein Star sein willst, kannst du mit Bayern nichts falsch machen", sagte der Leverkusener, dessen Vertrag bei den Rheinländern noch bis 2022 läuft. Aktuell mache er sich jedoch keine Gedanken über einen Transfer: "Im Moment will ich einfach nur eine gute Saison spielen, danach werden wir weitersehen."