Zum Start der Vorbereitung hatte Tisserand noch Wechselgedanken, wollte seine Zukunft in Wolfsburg von einem Gespräch mit Neu-VfL-Trainer Oliver Glasner abhängig machen. Jetzt sagt er: „Wenn ich meine Chance bekomme, bleibe ich natürlich hier.“ Diese Chance scheint es zu geben.
Denn obwohl der Franzose mit kongolesischen Wurzeln lange Urlaub hatte (er nahm am Afrika-Cup teil) und erst am vergangenen Donnerstag sein erstes Training unter dem neuen Coach absolvierte, macht er gleich einen guten Eindruck. Glasner nach den ersten Einheiten: „Man hat schon seine Aggressivität in den Zweikämpfen gesehen, er scheut nie zurück. Ich bin froh, dass er da ist.“
Die wichtigsten Trainingslager-Erkenntnisse beim VfL Wolfsburg
Am Samstag beim Test gegen Union Berlin spielte Tisserand 47 Minuten in der Dreierkette. Keine ungewohnte Position für den 26-Jährigen. In Ingolstadt und in seiner Zeit in Frankreich hatte er bereits mit ähnlicher Taktik gespielt. „Es ist nicht neu für mich, aber die Philosophie vom Trainer schon“, sagte er. „Ich versuche, sie so schnell wie möglich zu adaptieren.“ Bei Glasner kommt das an. „Ich habe schon gemerkt“, so der Trainer, „dass Marcel sich mit unserem Konzept auseinandersetzt. Er fragt immer wieder. Für mich ist es sehr wichtig, wenn Spieler neugierig sind.“
Geht’s also Richtung Startelf? Die vergangene Saison war für Tisserand eher durchwachsen verlaufen. Warfen ihn am Anfang noch Verletzungen zurück, reichte es anschließend nicht immer für den 18er Kader. Erst in den letzten sechs Saisonspielen kam Tisserand wieder regelmäßig zum Einsatz. Nun ist die Ausgangslage besser: „Ich denke, ich habe die gleiche Chance wie andere Spieler.“



Die Auswahl auf den Verteidiger-Positionen ist groß. Hinter den Platzhaltern Brooks und Knoche sowie dem Herausforderer Tisserand stehen Jeffrey Bruma und Felix Uduokhai in der Schlange. Beide würde der Verein gehen lassen und dabei lieber verkaufen als verleihen – wenn ein Angebot kommt. Das aber gibt es aktuell für keinen der beiden. U21-Nationalspieler Uduokhai wurde mit Düsseldorf und zuletzt mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht. Falls einer der beiden noch geht, könnte das ein Türöffner für zwei Wolfsburger Verteidiger-Talente sein: Michael Edwards (18) und Tim Siersleben (19) machten im Trainingslager einen guten Eindruck.
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis