Als schulmäßig kann Karolina Helkas erster Kontakt mit dem Fußball bezeichnet werden. Es war bei einer Schul-AG, um genau zu sein. „Ich war in der 5. oder 6. Klasse, als an der Helene-Lange-Schule in Hannover Fußball angeboten wurde“, sagt die heutige Mannschaftsführerin des Landesligisten aus Gehrden. Ihr Vater hatte auch gekickt, aber dadurch ist ihr Interesse am runden Leder nie richtig geweckt worden. Es war erst die Kooperation ihrer Schule mit dem SV 07 Linden, der die heute 26-Jährige ins Team der Lila-Weißen verschlug.
Nachdem sich die weibliche Mannschaft aus Linden aufgelöst hatte, wechselte Helka zur SG 74 Hannover. Mit 17 Jahren hatte sie eigentlich den festen Entschluss gefasst, mit dem Fußball wieder aufzuhören, und hängte ihre Schuhe früh an den Nagel. Es war ihre Schwester Adrianna, die sie einige Jahre später davon überzeugte, die Treter wieder aus dem Keller zu holen. Adrianna Pekala spielte beim SV Gehrden, und dort sollte Helka ab der Saison 2014/2015 wieder ein Trikot überstreifen. „Ich hatte einfach wieder Lust zu spielen bekommen“, erklärt die Bankkauffrau ihren Sinneswandel.



"Gemeinschaftsgefühl in einer Mannschaft ist schon etwas ganz Besonderes“
Mittlerweile ist es nur noch eine der beiden Schwestern, die für die Burgbergstädterinnen aufs Feld läuft. Karolina Helka hat es mit ihrer Mannschaft aus der Kreisliga bis in die Landesliga geschafft und ist zur Kapitänin des SVG aufgestiegen. Bisher hat sie keine andere Sportart ausprobiert. Der Fußball ist wohl doch genau ihr Ding, obwohl sie einst schon damit abgeschlossen hatte. „Das Gemeinschaftsgefühl in einer Mannschaft ist schon etwas ganz Besonderes“, sagt sie. Erfolge zusammen zu feiern oder auch Niederlagen gemeinsam zu bewältigen, sind Erfahrungen, die Helka abseits des Berufslebens nicht missen will. „Zu sehen, dass man am Wochenende mit einer guten Leistung das krönt, wofür man unter der Woche im Training gearbeitet hat, motiviert mich“, sagt Helka. Und wenn es gut läuft, schwimmt man auf dieser Welle auch in den anderen Lebensbereichen weiter.
Die Gehrdenerin ist nicht nur aktive Fußballerin, auch im Fernsehen schaut sie sich sehr gerne an, wie 22 Männer oder Frauen dem Ball hinterherjagen. Zu den augenblicklichen Lieblingsspielern der Angreiferin gehören Robert Lewandowski und Erling Haaland. „Sie sind echte Unterschiedsspieler und reißen ihre Teamkollegen immer wieder mit, das fasziniert mich“, sagt Helka. In ihrer Anfangsphase waren es die Ronaldos, die sie auf dem Rasen beeindruckt haben – der brasilianische ebenso wie Cristiano, der Portugiese. „Die waren richtig cool“, sagt sie und hört sich dabei ein bisschen an wie ihr zwölfjähriges Selbst, das damals in der Schul-AG eine neue Welt entdeckte.