Kommt er – oder kommt er nicht? Der Kaugummi-Poker zwischen den FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach schien bereits mehrfach beendet, ist es aber noch immer nicht endgültig. "Wir werden in aller Ruhe eine Entscheidung treffen und werden genau überlegen, was da eine richtige Lösung sein kann", sagte der FCB-Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Dienstag in Offenbach. Allerdings ist mehr und mehr zu bezweifeln, dass es zu einem Winter-Transfer des 34-Jährigen Schweizers an die Isar kommt – und das hat einige Gründe.
Wie der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) erfuhr, gab es seitens der Münchner erst am vergangenen Wochenende überhaupt ein erstes Angebot an Gladbach – also rund drei Wochen nach der Verletzung von Manuel Neuer. Und auch Sommer selbst soll erst in den vergangenen Tagen erste Gespräche mit den Bossen des deutschen Rekordmeisters geführt haben.
Dabei hatten die Verantwortlichen der Borussia sofort signalisiert, dass die vier Millionen Euro, welche Bayern zunächst geboten hatte, nicht mal annähernd ausreichen würden. Der Grund liegt auf der Hand, denn Gladbach selbst benötigt für den Wunschkandidaten als möglichen Sommer-Nachfolger, Jonas Omlin von Montpellier, mindestens acht Millionen Ablöse und würde diese gerne mit Bayerns Geld finanzieren. Dazu gab es nach SPORTBUZZER-Informationen eine Deadline bis Montagvormittag. Als es kein weiteres Angebot aus München gab, sagte die Borussia Omlin ab.
Erst danach besserte Bayern noch mal nach, doch die aktuelle Offerte von acht Millionen plus eine Million erfolgsabhängige Nachzahlungen kam für Sportdirektor Roland Virkus und Finanzchef Stephan Schippers schlicht zu spät. Ob dieses "Nein" allerdings auch für den Fall gilt, sollte es ein noch höheres Angebot geben, wollte – zumindest offiziell – derzeit niemand beantworten.
Kahn: FC Bayern hat mit Sven Ulreich "einen absolut verlässlichen Mann"
Stand jetzt ist allerdings davon auszugehen, dass die beiden Parteien nicht zusammenkommen – für Kahn angeblich kein Problem. "Ich bin da sehr ruhig", sagte er. "Sven Ulreich hat seine Sache, auch jetzt in der Vorrunde sehr gut gemacht. Er hat auch hier und da den einen oder anderen Unhaltbaren gehalten. Das heißt, wir haben mit ihm einen absolut verlässlichen Mann."
Nur mit Ulreich (34) und Johannes Schenk (20) wollen die Bayern allerdings nicht in die Bundesliga-Restrunde starten, die für sie am Freitag bei RB Leipzig beginnt. Außerdem müsse man sich auch Gedanken machen, wenn Ulreich sich verletze, so Kahn mit Blick auf die Torwartplanungen für den weiteren Saisonverlauf.
"Wir haben hinten dran junges Blut, hungrige Leute, ehrgeizige Leute, die auch im Trainingslager gezeigt haben, dass man sie hier und da mal reinschmeißen kann. Sie sind natürlich unerfahren, einfach aufgrund ihres Alters", sagte der ehemalige Welttorhüter. "Aber nichtsdestotrotz, ich bin, was dieses Thema anbelangt, ganz entspannt und wir werden da schon die richtige Entscheidung treffen."
Anzeige: Erlebe die gesamte Bundesliga mit WOW und DAZN zum Vorteilspreis