1649 der rund 2600 Vereine in Niedersachsen hatten in der vergangenen Woche an der Befragung teilgenommen, ob ein Saisonabbruch oder eine Fortsetzung möglicherweise ab 1. September gewünscht ist. Die Mehrheit sprach sich für die erste Variante aus, darunter auch die meisten Wolfsburger Klubs. Nun sollten die Verantwortlichen eigentlich erneut mit ihren Klubs sprechen, um diese auf den aktuellen Stand zu bringen und um die möglichen Konsequenzen zu erörtern. "Wir haben darüber nicht noch mal gesprochen", sagt allerdings Bernd Hartwig, Spielausschussvorsitzender des NFV-Kreises Wolfsburg. "Wir warten jetzt erst mal ab, was der Verband macht."
Die Netzreaktionen zur NFV-Entscheidung im Amateurfußball (19. April)
Dessen Präsidium trifft sich nämlich am Dienstag erneut zu einer Runde im virtuellen Raum, um über die weitere Vorgehensweise zu beraten. Dort dürfte es vor allem darum gehen, Abbruch-Szenarien zu diskutieren und diese anschließend möglicherweise mit den Kreisverbänden zu kommunizieren.
Sollte die Saison wirklich abgebrochen werden, müsste für einen Beschluss ein außerordentlicher Verbandstag einberufen werden - und das kann dauern. Laut Satzung muss ein Termin dafür zehn Wochen vor der Durchführung stehen und bekannt gegeben werden. Ralf Thomas, Vorsitzender des NFV-Kreises Gifhorn, rechnet mit einer Entscheidung daher erst "Mitte oder Ende September". Hartwig sieht's kritisch: "Wenn die Frist von zehn Wochen wirklich beibehalten wird, kann man alles vergessen. Man muss schnell handeln."
Zeit würden die Verantwortlichen gewinnen, wenn sie den Verbandstag online durchführen würden. "Wenn man will, kann man den Prozess beschleunigen", sagt Hartwig, er hat aber das Gefühl: "Es wird momentan auf Zeit gespielt."



Bis eine Entscheidung gefallen ist, wird es definitiv noch dauern. Konsequenzen hätten sowohl ein Saisonabbruch als auch eine lange Unterbrechung. Bei Letzterem könnten laut Hartwig beispielsweise in Wolfsburg die Pokalwettbewerbe nicht zu Ende gespielt werden, soll die Saison wie angedacht bis Ende November beendet sein. "Und überhaupt, weiß man ja gar nicht, ob man ab dem 1. September wieder spielen dürfte. Solange das Kontaktverbot gilt, gibt's auch keinen Fußball", so Hartwig.
VfL Wolfsburg bietet Hilfe an
Nicht nur sportlich, auch finanziell bereitet die Corona-Krise Kopfschmerzen, wenngleich in Wolfsburg noch keine Klubs von der Existenz bedroht sind. Nichtsdestotrotz hat Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg den Amateurvereinen in Wolfsburg Hilfe angeboten und bei Hartwig nachgefragt, wie es ausschaut: "Ich habe mich dafür bedankt und finde die Unterstützung toll. Aber uns ist bisher noch kein Verein bekannt, der Hilfe benötigt. Andere Anlaufstellen sind ja auch schon kommuniziert worden."