Es war ein phasenweise hektisches und manchmal auch nickliges Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem SC Paderborn - mit einem unrühmlichen Höhepunkt. Klaus Gjasula, der schon vor der Pause mit Maximilian Arnold aneinander geraten war, senste VfLer Yannick Gerhardt an der Mittellinie brutal um, um einen Konter zu verhindern. Für Gjasula, der ein insgesamt sehr starkes Spiel gemacht hatte, gab es nur Gelb.
Rot wäre richtig gewesen - da waren sich nach dem Spiel alle einig. "Da muss der Schiedsrichter eine klare Linie haben. Und es gucken ja auch genug an den Bildschirmen zu, aber vielleicht machen die zu oft Kaffeepause - oder es war da auch zu warm in dem Raum", ärgerte sich beispielsweise Arnold. Weil sich Gjasula (trägt seit einem Jochbeinbruch auf dem Platz einen Helm) schon vorher nicht gerade beliebt gemacht hatte, kam es nach dem Foul schnell zur Rudelbildung. Wout Weghorst war schimpfend dabei, Maximilian Arnold ebenso - und irgendwann standen auch beide Trainer auf dem Platz, Wolfsburg-Coach Oliver Glasner schob dabei seinen Paderborn-Kollegen Steffen Baumgart sanft zur Seite. Kurz danach war die Partie vorbei, alle hatten sich beruhigt, Baumgart ging auf Arnold zu, beide nahmen sich in den Arm.„Das ist Fußball, da kochen die Emotionen schon mal hoch", so der VfL-Spieler. Baumgarts vernünftige Reaktion danach zeige "dann schon seine Klasse“. Zumal Paderborns Coach in der Sache einsichtig war: "Er kann da Rot kriegen, da dürfen wir uns nicht beschweren."
Bilder zum Spiel des VfL Wolfsburg gegen SC Paderborn
Auch für Tritt-Opfer Yannick Gerhardt war die Lage klar: „Zum Glück hat er mich nicht voll erwischt. Ich denke, es war fahrlässig und für mich ist die Gelbe Karte zu wenig. Er hat sich entschuldigt und hat gesagt, dass er nur ein taktisches Foul machen wollte. Der Schiri hat auch argumentiert, dass er meinen Fuß nicht trifft, aber das ist kein Argument, dass ich zuerst verletzt sein müsste, um dann eine andere Karte zu geben. Deswegen habe ich das nicht so verstanden.“

"Wölfe" in der Einzelkritik: So waren die Spieler des VfL gegen den SC Paderborn in Form




Unverständnis auch bei VfL-Manager Jörg Schmadtke - nachdem er mit Schiri Daniel Schlager gesprochen hatte. "Sein Eindruck war, dass der Treffermoment nicht so war, dass er Rot geben muss", schildert Schmadtke. Seine Wertung: "Überraschend und unverständlich. Und so werden wir Schwierigkeiten haben, eine Akzeptanz für den Videoassistenten zu bekommen. Ein paar Parameter sollten für alle gelten. In Dresden greift er ein, da wird die Gelbe zu einer Roten korrigiert, hier gibt’s gar nichts. Wobei ich zudem auch noch sage: Wenn ein vierter Offizieller dabei ist – was macht der die ganze Zeit?"