Die Großen zahlen, die Kleinen sind dankbar: Inmitten der auch für den Profifußball schwierigen Lage aufgrund der Coronavirus-Pandemie will die Deutsche Fußball Liga die 3. Liga und die Bundesliga der Frauen finanziell kräftig unterstützen. DFL-Boss Christian Seifert bestätigte am Donnerstag nach der Mitgliederversammlung eine Zahlung von 7,5 Millionen Euro.


„Diese Unterstützungszahlung ist an keine weitere Bedingung geknüpft. Das Präsidium dankt den Champions-League-Klubs für die Initiative zur Bereitstellung des Solidarfonds“, sagte Seifert nach der Mitgliederversammlung der 36 Profiklubs. Zuvor hatten Der Spiegel und die Frankfurter Allgemeine Zeitung darüber berichtet.
DFB-Präsident Fritz Keller nannte die Hilfe „einen starken Akt der Solidarität“, wie er in einer Verbandsmitteilung sagte. Er fügte an: „Die aktuelle Krise können wir nur gemeinsam überstehen - wenn alle füreinander einstehen, denn es gibt nur einen Fußball.“
Der Kopf der Deutschen Fußball Liga: Das ist DFL-Boss Christian Seifert
Rummenigge: "Leisten in dieser schwierigen Phase einen wichtigen Beitrag zur Solidarität
Die vier Spitzenklubs FC Bayern, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen haben zu Beginn der Krise 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um bedrohten Klubs zu helfen. Dieses Geld wird nun genutzt, was auch Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge befürwortet. „Ich finde, diese Entscheidung ist geprägt von großer Sensibilität und großer Solidarität. Mit diesem Verteilerbeschluss leisten die vier Champions-League-Teilnehmer in dieser schwierigen Phase einen wichtigen Beitrag zur Solidarität im Fußball“, sagte Rummenigge.
Siggi Dietrich, Manager des 1. FFC Frankfurt, zeigte sich erfreut über die finanzielle Hilfe der DFL. „Der Solidarfonds der DFL ist ein toller Schulterschluss innerhalb der Fußball-Familie. Es gilt ein großes Dankeschön an die Lizenzvereine, die das ermöglicht haben“, sagte der Funktionär am Donnerstag. Damit könne man die aktuelle Situation „deutlich positiver meistern“.
Drittliga-Klubs sprechen sich öffentlich für Abbruch aus
Die 3. Liga ist unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes organisiert und finanziell hart von der Corona-Krise getroffen. Unter den Klubs gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, ob die Saison fortgesetzt werden soll. Befürchtet wird eine Flut von Insolvenzen. Acht Vereine haben sich offen für einen Abbruch ausgesprochen, sechs dagegen. Der Rest hält sich öffentlich zurück. Dem Vernehmen nach tendiert jedoch eine kleine Mehrheit zum Abbruch. Dabei liegen natürlich auch Eigeninteressen auf der Hand. Die Abbruch-Befürworter sind abstiegsgefährdet oder stehen auf einem Aufstiegsplatz. Klubs, die weiterspielen wollen, rechnet sich Chancen auf den Aufstieg aus