Diese für ihn verhängnisvolle Nacht Ende Februar 2017 wird Kevin Großkreutz nie vergessen: Der damalige Star des VfB Stuttgart wird von zwei jungen Männern im Stuttgarter Rotlichtviertel so übel verprügelt, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Diagnose: Eine heftige Platzwunde am Kopf und eine Jochbeinprellung. Für Großkreutz bedeutete die Schlägerei das Ende seiner Karriere beim VfB Stuttgart. Nur wenige Tage nach der nächtlichen Prügelei gaben die Schwaben die Trennung vom Weltmeister bekannt. Großkreutz entschuldigte sich unter Tränen.
Großkreutz: „Ich hatte wahnsinniges Glück“
Was zu diesem Zeitpunkt niemand wusste: Der heute 29-Jährige hatte Glück, zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch am Leben zu sein. In einem Interview mit dem Magazin 11 Freunde schildert der Ex-Nationalspieler nun, wie die Schlägerei abgelaufen ist: „Ich hatte wahnsinniges Glück, wurde geschlagen, bin mit dem Kopf auf den Bordstein gefallen und wurde ein weiteres Mal getreten, sodass mein Jochbein brach. Es hat alles wehgetan. Ich habe in der Nacht gespürt, wie sie mir mit einer Spritze das Blut aus dem Kopf zogen“, sagte Großkreutz.
Er verrät: „Der Arzt im Krankenhaus hat gesagt, ich solle in die Kirche gehen und eine Kerze anzünden. Es hätte nicht viel gefehlt und in dieser Nacht wäre alles zu Ende gegangen.“ Die Schläger sind mittlerweile zu zwei Jahren und neun Monaten beziehungsweise einem Jahr und sieben Monaten Haft verurteilt worden.
Kevin Großkreutz: Sein Jahr nach dem Stuttgart-Rauswurf
Großkreutz würde sein Handeln wiederholen
Heute spielt Großkreutz für den KFC Uerdingen in der 3. Liga, nachdem er nach einem halben Jahr Pause im Sommer 2017 sein Comeback beim SV Darmstadt gab. Die Verantwortlichen in Stuttgart wollten ihn nicht mehr, die Fans schon, wie Großkreutz lobt. „Die VfB-Fans hatten 50.000 Unterschriften für meinen Verbleib gesammelt, das hat mich beeindruckt. Ich habe in der Zeit viele Gespräche mit meinen Eltern geführt und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es kein Fehler in Stuttgart war. Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort.“ Nach einem Jahr in Darmstadt wurde er allerdings aussortiert.
Großkreutz verteidigte nach der verhängnisvollen Nacht seine Freunde, die mit ihm unterwegs waren – er würde es wieder tun: „Einen Freund lässt man nicht allein. So bin ich erzogen worden, so bleibe ich. Wenn meine Familie oder Freunde angemacht werden, dann stelle ich mich davor und lebe mit den Konsequenzen“, so der Ex-BVB-Star.
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