19. Mai 2021 / 13:53 Uhr

Dicke EM-Überraschungen: Löw erklärt Entscheidungen für Christian Günter und Kevin Volland

Dicke EM-Überraschungen: Löw erklärt Entscheidungen für Christian Günter und Kevin Volland

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Bundestrainer Joachim Löw (links) nominiert Christian Günter (Mitte) und Kevin Volland.
Bundestrainer Joachim Löw (links) nominiert Christian Günter (Mitte) und Kevin Volland. © IMAGO/Sportfoto Rudel/PanoramiC/Getty (Montage)
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Joachim Löw setzt bei der EM neben Thomas Müller und Mats Hummels auf zwei weitere Rückkehrer. Die Comebacks von Christian Günter und Kevin Volland kommen unerwartet. Der Bundestrainer erklärt seine Entscheidungen.

Während vermeintlich etablierte Kräfte wie Juilan Brandt, Julian Draxler oder Thilo Kehrer im deutschen Aufgebot fehlen, setzt Joachim Löw bei der Europameisterschaft auf einige Kräfte, die zuletzt nicht mehr im Fokus des DFB standen. Klar, da sind die beiden Rückkehrer Thomas Müller und Mats Hummels. Aber da sind auch: Christian Günter und Kevin Volland. Ein Duo, dass zwar schon bei der Nationalmannschaft reinschnuppern durfte, den Geruch des DFB-Trikots aber zuletzt vor vielen Jahren aufsaugen durfte.

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So bestritt Volland sein letztes von bislang zehn Länderspielen im November 2016 bei einem 0:0 in Italien. Kurz zuvor war ihm in San Marino sein eniziges Tor für die Nationalmannschaft gelungen. Nachdem er in den Folgejahren nicht mehr nominiert worden war, hatte er seine DFB-Karriere vor knapp zwei Jahren schon als "abgehakt" bezeichnet. Nun die überraschende Wende. "Er war sicherlich einige Jahre nicht bei der Nationalmannschaft. Nachdem wir in dieser Saison gesehen haben, was er in Frankreich geleistet hat, ist er wieder dabei. Er ist körperlich stark, hat viel Durchsetzungsvermögen und mit seiner Torgefahr wird er uns bereichern", erklärte Löw seine Entscheidung.

Volland hatte der Bundesliga im vergangenen September den Rücken gekehrt und war von Bayer Leverkusen zur AS Monaco gewechselt. Dort präsentierte er sich in dieser Saison bärenstark. In 38 Pflichtspielen gelangen ihm 26 Scorerpunkte (18 Tore, acht Vorlagen). Sein Klub-Trainer Niko Kovac und auch Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann hatten sich folglich zuletzt für eine DFB-Rückkehr des 28 Jahre alten Stürmers stark gemacht - und wurden nun erhört.

Noch weiter zurück liegt der letzte und bisher einzige Länderspieleinsatz von Christian Günter. Der Außenverteidiger des SC Freiburg lief bislang einzig im Mai 2014 für die Nationalmannschaft auf, kam für eine arg ersatzgeschwächte Auswahl gegen Polen (0:0) zum Zuge. In der laufenden Spielzeit verpasste er in 33 Bundesliga-Spielen keine einzige Minute und gehört in Freiburg zu den umstrittenen Leistungsträgern und Führungsspielern.

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"Ich finde, dass Christian Günter eine tolle Entwicklung genommen hat, vor allem in den letzten zwei bis drei Jahren. Er hat eine hohe Geschwindigkeit, viel Dynamik und auch eine gewisse Torgefährlichkeit. Sowohl offensiv als auch defensiv macht er in Freiburg einen super Job", lobte Löw und begründete die Nominierung des 28-Jährigen. Günter selbst sagte in einem Video-Interview, das der SC Freiburg am Mittwoch nach der Nominierung veröffentlichte: "Ich kann es selbst noch nicht so in Worte fassen. Es war eine große Freude." Er werde das "nie vergessen" in seinem Leben: "Jedes Kind träumt davon, so ist es natürlich auch bei mir." Informiert wurde Günter bereits am Montag, als sich Löw bei Vereinstrainer Christian Streich meldete. "Der Trainer hat mich am Montag in sein Zimmer geholt und hat gesagt, er muss mir was sagen: Nämlich, dass der Herr Löw angerufen hat. Wenig später habe ich selbst auch mit dem Herrn Löw telefoniert, berichtete Günter.