Es war noch nicht der erhoffte Befreiungsschlag, aber zumindest ein Anfang. Werder Bremen hatte sich am Samstag mit einem 1:0-Sieg beim SC Freiburg im Abstiegskampf der Bundesliga zurück gemeldet. Der Abstand zu Relegationsplatz 16 beträgt nur noch drei Punkte. Für Klaus Allofs könnte die Leistung der Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt "die Wende sein", wie er am Sonntag bei Sky90 sagte. So habe der zunehmende öffentliche Druck zu einer "Trotzreaktion" der Bremer geführt, mutmaßte Allofs.



Dass Werder sich jetzt sicher fühlen könne und ein Sieg für eine automatische Verbesserung des eigenen Spiels sorge, glaubt Allofs indes nicht: "Werders Mannschaft ist nicht so stark besetzt", urteilte der ehemalige Bundesliga-Stürmer und führte seine These aus: "Man hat sehr viele verletzte Spieler. Man musste permanent improvisieren. Ich glaube, dass man den Weggang von Max Kruse mit den Neuzugängen nicht wie erhofft kompensieren konnte." Kruse war bei Werder Kapitän und verließ den Klub im Sommer ablösefrei zu Fenerbahce Istanbul. "Das ist kein Vorwurf, das ist eine Tatsache: Ihn konnte Werder nicht adäquat ersetzen."
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Ex-Werder-Manager Allofs: "Nicht dramatisch, dass sich einige ausgekotzt haben"
Während der sportlichen Krise wurde die Kritik an Trainer Kohfeldt zudem immer lauter: Vor allem Bremen-Idole wie Rune Bratseth oder Dieter Burdenski stellten in den vergangenen Tagen Kohfeldt öffentlich in Frage. Werder-Legende Ivan Klasnic tönte sogar, dass er mit 40 Jahren noch besser spielen könnte als die Bremen-Profis.
Für Allofs könnte diese Kritik zum goldrichtigen Zeitpunkt gekommen sein. "So ein Verein braucht auch mal eine positive Unruhe. Ich fand es nicht dramatisch, dass von außen etwas Druck gekommen war und sich einige ausgekotzt haben", sagte der 63-Jährige. "Werder hat es auch mal ganz gut getan, dass etwas Feuer reingekommen ist."