Die Krise beim FC Liverpool hat dramatische Ausmaße angenommen: Das Team von Trainer Jürgen Klopp hat am Sonntag beim 0:1 gegen den FC Fulham die sechste Heimniederlage in Folge kassiert. "Glauben Sie mir, diese Jungs wollen, aber es funktioniert im Moment nicht und es gibt Gründe dafür. Wir erzielen keine Tore und wir lassen mindestens eines zu, was im Moment so aussieht, als ob es gegen uns reicht", sagte Klopp nach der Partie.
Den Siegtreffer für die abstiegsbedrohten Gäste aus London erzielte Mario Lemina (45. Minute) kurz vor dem Pausenpfiff. Er luchste Mohamed Salah nach einer Ecke an der Strafraumgrenze den Ball ab, schloss trocken ins lange Eck ab. "Wir haben in dem Moment, als wir es nicht erwartet hatten, ein Tor zugelassen", sagte Klopp. Sechs Heimniederlagen in einer Spielzeit kassierte Liverpool zuletzt in der Saison 1953/54, nach welcher der Klub als Tabellenletzter abstieg.



Dieses Risiko besteht aktuell zwar nicht, aber die Krise beim Meister verschärft sich. Von den letzten 14 Liga-Spielen haben die Reds nur drei gewonnen. Die Titelverteidigung ist angesichts von mehr als 20 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Manchester City längst abgehakt. Auch auf Platz vier, der zur Quali für die Champions League berechtigt, hat das Klopp-Team schon vier Punkte Rückstand bei einem Spiel mehr als der Viertplatzierte FC Chelsea. "Ich muss hier nicht stehen und erklären, dass wir für dieses oder jenes kämpfen", sagte Klopp am Sky-Mikro.
Ein Mentalitätsproblem bei seiner Mannschaft sieht Klopp nach der Niederlage aber nicht. "Es ist leicht zu sagen, jemand der gewonnen hat, wollte es mehr. Ich glaube nicht, dass das unser Problem ist", so der Trainer.
Die letzte realistische Titelchance für sein Team besteht in der Champions League. Am Mittwoch empfängt Liverpool im Achtelfinal-Rückspiel RB Leipzig. Wegen coronabedingter Reisebeschränkungen wird die Partie nicht an der Anfield Road, sondern wie das Hinspiel (2:0) in Budapest ausgetragen.