26. Januar 2023 / 14:12 Uhr

Kommentar: Authentisch, nahbar, bodenständig – WM-Auftritt des DHB-Teams macht mehr als nur Mut

Kommentar: Authentisch, nahbar, bodenständig – WM-Auftritt des DHB-Teams macht mehr als nur Mut

Jens Kürbis
Lübecker Nachrichten
Auf die bisherige WM-Leistung der deutschen Handballer blickt SPORTBUZZER-Reporter Jens Kürbis.
Auf die bisherige WM-Leistung der deutschen Handballer blickt SPORTBUZZER-Reporter Jens Kürbis. © IMAGO/camera4+ (Montage)
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Nach der klaren 28:35-Niederlage der deutschen Handballer im WM-Viertelfinale gegen Frankreich ist maximal nur noch Platz fünf drin. Doch das Auftreten des DHB-Teams macht mehr als nur Mut, meint SPORTBUZZER-Reporter Jens Kürbis.

Aus der Traum von einer Medaille. Deutschlands Handballer haben mit dem Viertelfinal-Aus gegen Frankreich die große Chance verpasst, aus einer guten eine sehr gute Weltmeisterschaft zu machen. Eine treffende Einschätzung hatte Sportvorstand Axel Kromer schon in der Hauptrunde in Kattowitz gegeben, als er erklärte, dass der Viertelfinaleinzug, auf den man stolz sei, sicher nicht in die Geschichtsbücher eingehen werde. Das ist hart, aber gehört zum Teil der Wahrheit. Auch der Handball muss akzeptieren, dass er ein Ergebnissport ist, seit Olympia 2016 kein K.o.-Spiel mehr gewonnen hat. 20 Minuten fehlten gegen Frankreich, den cleveren, abgezockten Rekord-Weltmeister und Olympiasieger. 20 Minuten fehlen bis zur Weltspitze.

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Es ist ein Viertelfinal-Aus, das aber mehr als nur Mut macht. Deutschlands Handballer haben sich als verschworener Haufen, als tolle Typen präsentiert. Authentisch, nahbar, bodenständig. Sie haben in der Heimat für eine Euphoriewelle gesorgt, beim Bestwert im Viertelfinale durchschnittlich siebeneinhalb Millionen Zuschauer vor die Bildschirme geholt. Sie haben alle Pflichtaufgaben gemeistert, gegen die Favoriten Norwegen und Frankreich lange mitgehalten. Was fehlt, ist die Konstanz in der Breite.

Was ist noch positiv zu bewerten? Deutschland hat in Juri Knorr einen Spielmacher, der erstmals ins internationale Licht getreten ist, in Andreas Wolff einen gereiften Torhüter auf Weltniveau. Und sie haben in Julian Köster, Lukas Mertens, Johannes Golla und Christoph Steinert Spieler, die die nächsten Jahre weiter auf der großen Bühne spielen.

Das ist eine tolle Perspektive, erst recht mit dem Wissen, dass 2024 eine Heim-Europameisterschaft und 2027 eine Heim-Weltmeisterschaft anstehen. Dann wird die Mannschaft mit einem höheren Niveau in die Turniere reingehen als sie jetzt rausgekommen ist. Und mit den euphorischen Zuschauern im Rücken wird sie dann in ausverkauften Arenen um die Medaillen mitspielen. Ganz sicher.

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