Es ist nicht bekannt, was André Breitenreiter am Sonnabend unternommen hat – sollte er zufällig ein chaotisches 15.30-Uhr-Spiel mit halber Bundesligabeteiligung (Hoffenheim) im TV gesehen haben, ahnen wir, was der frühere 96-Trainer vor sich hin gemurmelt haben könnte: Dafür hätten die aber keinen neuen Trainer holen müssen!
Doll hätte viel früher kommen müssen
Für den neuerlichen 96-Offenbarungseid bestimmt nicht, sie hätten den neuen Trainer allerdings viel früher holen müssen. Dann hätte Thomas Doll vielleicht eine echte Chance gehabt, aus dieser Mannschafts-Simulation eine Einheit zu machen, die ihre Mängel zumindest mit einem neuen Geist überspielen kann.
Das sind die Trainer von Hannover 96 seit dem Aufstieg 2001
Die rettende Grundidee ist noch nicht zu erkennen
So doktert Doll bislang hilflos an den bekannten Schwachstellen herum, er ändert Aufstellung und Taktik, die rettende Grundidee ist noch nicht zu erkennen. Der Trainer wird immerhin beim Anmischen seines Erfolgsrezepts nun erkannt haben, dass er mehr Weydandt und weniger Jonathas reinrühren sollte, mehr Schwegler und weniger Walace.
Dolls Lernprozess in der Analyse der 96-Charaktere sollte allerdings nicht mehr allzu lange dauern. Zwölf Versuche hat der Trainer nur noch, um den direkten Abstieg zu verhindern, der nach jeder bekannten Statistik bei diesem katastrophalen Punktestand Ende Februar eigentlich nicht mehr zu verhindern ist.



Die Stimmen zur Niederlage von Hannover 96 bei der TSG Hoffenheim:
Nur theoretisch tröstlich ist angesichts des eigenen Dauerversagens, dass die historisch einmalige Lage im Bundesligakeller rechnerisch alle Chancen lässt – lediglich ein Punkt fehlt zum Relegationsplatz. Doch leider müsste 96 zum Klettern ein paar andere Mannschaften als nur die Nürnberger besiegen.
Eine Lage wie beim Schneckenrennen 2013/14
Die Lage erinnert an das Schneckenrennen 2013/14, als Nürnberg (26) und Braunschweig (25) direkt abstiegen und sich der HSV mit 27 Punkten in die Überlebensrunde gegen Fürth mogelte. In der Relegation gelang mit zwei erbärmlichen Unentschieden der Klassenerhalt. Und so dauerte das Elend bis zum ersten Bundesliga-Abstieg des HSV noch vier Jahre länger.