Die Auftaktpleite gegen Japan musste der Bundestrainer auf seine Kappe nehmen. Mit seinen überraschenden Entscheidungen, Niklas Süle auf die rechte Abwehrseite zu stellen, dafür mit Nico Schlotterbeck in der Innenverteidigung zu beginnen, lag er genauso daneben wie mit Kai Havertz im Sturmzentrum. Noch schlimmer aber: Mit seinen unverständlichen Wechseln leitete er die Niederlage ein. Nachdem der bis dahin starke Ilkay Gündogan und der einzige Unterschiedsspieler Jamal Musiala vom Feld gingen, drehten die Japaner die Partie – und brachten Deutschland in eine bescheidene Ausgangslage vor der Partie gegen Spanien.
Diesmal zog Flick genau die richtigen Schlüsse aus seinen Fehlern. Mit Thilo Kehrer stellte er einen gelernten Außenverteidiger nach hinten und Süle ins Zentrum. Zwar kam der Abwehrkoloss beim Gegentor von Alavaro Morata einen Tick zu spät, diese Szene war allerdings auch extrem schwer zu verhindern. Ansonsten überzeugte Süle als starker Zweikämpfer und mit guten Pässen im Spielaufbau. Auch Flicks Maßnahme, durch Leon Goretzka als robustem Abräumer das Mittelfeld zu stärken, ging auf – und trotzdem lag man schon wieder hinten.
WM 2022: Deutschland in der Einzelkritik gegen Spanien
Dass der Bundestrainer sich dann endlich traute, den einzigen echten Stürmer einzuwechseln, der nicht viele Chancen braucht, mag Verzweiflung gewesen sein – ist aber auch egal. Denn Niclas Füllkrug kam, brannte und traf. Nachdem sich Thomas Müller als Dauerläufer aufgeopfert hatte, schlug der Joker zu. Gegen Costa Rica, wo das DFB-Team unbedingt siegen muss, um überhaupt noch eine Chance aufs Achtelfinale zu haben, muss Füllkrug nun von Beginn an ran – ohne jede Diskussion.
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